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Bieten für Süddeutschen VerlagKartellamt prüft Übernahmeszenario

Die Südwestdeutsche Medienholding hat die Übernahme des Süddeutschen Verlags beim Kartellamt angemeldet.

Beim Verkauf der "Süddeutschen Zeitung" zeichnet sich eine "südwestdeutsche Lösung" ab Bild: dpa

Wenn sie könnten, wie sie wollten, dürften sie dann? Der Verkauf des "Süddeutschen Verlags" ist auf der Zielgeraden, noch zwei bis vier Bieter um das Verlagshaus mit seinem Aushängeschild, der Süddeutschen Zeitung, sind im Rennen - und nun hat die Südwestdeutsche Medienholding (SWMH) ein Zeichen gesetzt: Wie bekannt wurde, meldete sie, die bereits eine Minderheit am Verlag hält, dessen Übernahme beim Bundeskartellamt an.

Die SWMH, deren Einstieg für den Verlag 2002 die Rettung bedeutet hatte, besitzt ein Vorkaufsrecht. Ein Kartellamtssprecher sagte der taz, es gehe um die Prüfung der Frage, ob die SWMH dieses Recht ausüben dürfte, wenn sie es nutzen wollte. Das Amt prüft also, ob der Kauf durch die SWMH, die drittgrößte deutsche Zeitungskette, eine marktbeherrschende Stellung herstellen oder verstärken würde.

Der Süddeutsche Verlag ist in der Hand von fünf Altgesellschafterfamilien und der SWMH. Vier der Familien, die zusammen 62,5 Prozent daran halten, wollen ihre Anteile verkaufen; die SWMH und die Altgesellschafterfamilie Friedmann wollen ihre Anteile wohl behalten. Noch vor Weihnachten sollen die Gespräche der verkaufswilligen Altgesellschafter abgeschlossen sein. Bis Jahresende soll ein Bieter den Zuschlag erhalten. Unter ihnen sind Verlage, ein Konsortium und Finanzinvestoren.

Nach Insidermeinung läuft der Verkauf aber stark auf eine "südwestdeutsche Lösung" zu: Zwischen der SWMH und der SZ gibt es über die bereits bestehende Beteiligung hinausgehende Bande: Der Ulmer Verleger Eberhard Ebner ist über die Vereinigung württembergischer Verleger einer der Hauptgesellschafter der SWMH - und mit der SZ-Verlegerfamilie Friedmann gut bekannt. Ebner gilt als die treibende Kraft hinter der SWMH-Übernahmepolitik: Ein beinahe zusammenhängender Verbreitungsraum von Bayern bis Baden-Württemberg böte Wachstumschancen, auch für die SZ.

Auswirkungen hätte das aber auch für die Stuttgarter Zeitung, bislang das liberale Aushängeschild der SWMH. Die Mitarbeiter fürchten die Degradierung zu einer südwestdeutschen Regionalausgabe - der Hauptteil käme dann aus München.

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