piwik no script img

Betr.: "Moralisch geboten, politisch zweckmäßig" (Plädoyer für militärische Hilfe für Bosnien-Herzegowina), taz vom 3.2.94

[...] Der ehemalige Nato-General verliert kein Wort darüber, daß von außen eingreifende Soldaten noch mehr Menschen, vor allem Zivilisten, morden. Denn Soldaten sind fürs Schießen und Töten, Gehorchen und Befehlen, Lastwagen- und Panzerfahren, Robben und Kriechen ausgebildet, aber nicht zum Friedenschaffen, wie gerade wieder einmal der Somalia- Flop [...] beweist.

Armeen und Rüstungsindustrie sind im Wortsinne lebensgefährlich. Sie schaffen die Probleme, die sie, geht es nach dem kalten Krieger Kielmansegg, beseitigen sollen. Ohne jugoslawische, bosnische, kroatische, serbische Armeen gäbe es dort keinen Krieg. Die Worte der Deutschen Friedensgesellschaft „Schafft endlich die Soldaten ab, dann gibt's auch kein Soldatengrab“ weist auf eine Politik ohne Militär(s). Grafen und Generale wie die von Kielmansegg haben schon genug Unheil angerichtet, indem sie Menschen in den Tod schickten, während sie selbst in Unterständen vor den Lageplänen neue Schlachten austüftelten. Ja ja, hinterm warmen Ofen läßt sich gut Krieg führen! Hiltrud Brand, Bremen

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen