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Betr.: "Bremer Dialoge in Europa"

Wie die Grenzen unschärfer werden, verschwinden auch in der Fotografie die unverwechselbaren ethnischen Züge. Am internationalen Standard messen sich so auch die neun slowakischen Künstler, die sich derzeit im Rahmen der Reihe „Bremer Dialoge in Europa“ (s. auch untenstehenden Artikel) zeigen. Nichts ist da zu erahnen von den politischen Kämpfen im Lande: Unter dem Titel „Sommer auf dem Stz. Wenzelsplatz“ finden wir eine schöne Nackte, die der Fotograf Pavel Pecha mit allerlei phallischem Symbolgedöns umkränzt. So ist vieles recht dekorativ, eben ganz nah an den schmucken Erzeugnissen der „inszenierten Fotografie“ der Zeit. Aber es gibt auch Slowaken, die darüber kunstvoll spotten können. Listig setzt Jozef Sedlak seine „Geschichten aus dem Unterbewußtsein“ in Szene: trick- und effektreich komponierte Kammerspiele, in denen Traum, Wirklichkeit und die komischeren Seiten der üblichen Traumklischees ineinandergeblendet werden. Für solche schönen Schrillheiten hätte sich freilich ein besserer Rahmen finden lassen als die windschiefen Stellwände im Haus der Bürgerschaft — dort läuft die kleine Schau noch bis 29.10. tom

Tono Stano: „Der Sinn“, 1992

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