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Betr.: Sternschnuppen

Der Himmel über Berlin gehört bekanntlich Wim Wenders und dem Filmverlag der Autoren. Das ist uns aber heute und morgen nacht schnuppe: da kreuzt die Erde die Bahn des Kometen Swift-Tuttle und beschert uns jede Menge Erscheinungen, genannt Sternschnuppen.

Swift-Tuttle hat auf seinem Weg durchs All Bruchstücke aus Staub und Eis zurückgelassen, welche die Erde mittels Schwerkraft, einem gigantischen Staubsauger gleich, anzieht. Wenn die Kometenreste in die Atmosphäre rasen, reiben sie sich an der Luft, werden heiß und verglühen: So entsteht das heutige und morgige Wunder der Natur, das seit Menschengedenken vermutlich das größte seiner Art sein wird. Die Astronomen kündigen „bis zu 8.000 Himmelserscheinungen“ pro Stunde an, und auch das Wetter ist auf der Seite der Schlaflosen: klare Sicht fast überall. Als das Wünschen noch geholfen hat, sah man dabei nach Möglichkeit, die Lider gläubig emporgeschlagen, auf einen fallenden Stern. Wem das zu metaphysisch ist, kann sich empirisch beschäftigen und auf unserer Abbildung des Himmels über Berlin alle Schnuppen eintragen. Oder bei Newton nachlesen, warum uns der Himmel nicht auf den Kopf fällt.

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