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Besuch bei der Berliner PiratenparteiWenn Techniker auf Künstler treffen

Vom Erfolg überrascht zieht die Piratenpartei nun viele Neugierige auf sich. Neue und alte Piraten eint der Glaube an die demokratisierende Kraft des Netzes – und Spaß an Visionen.

Logo der Piratenpartei Bild: dpa

BERLIN taz | Im Café Breipott in der Skalitzer Straße herrscht die Ruhe vor dem Sturm. Es ist Dienstag, viertel vor sieben, in einer Dreiviertelstunde beginnt das wöchentliche Treffen des Berliner Landesverbandes der Piratenpartei. Drei Piraten lümmeln sich in den Liegestühlen unter der Markise des Kreuzberger Cafés. Über ihnen baumelt eine Discokugel, aus den Lautsprechern wabert Lounge-Musik - Gema-frei: mitnehmen und weitergeben ausdrücklich erwünscht.

"Der Erfolg bei der Europawahl hat uns völlig überrascht", erzählt Florian Bischof. Der Berliner Spitzenkandidat für die Bundestagswahl klettert - eine Flasche in der einen, eine Zigarettenschachtel in der anderen Hand - aus dem Liegestuhl und setzt sich an einen der wenigen Tische. Bischof ist eher ein Mann der vielen Worte, doch wenn er über den Wahlerfolg spricht, verschlägt es ihm mitunter die Sprache.

"Wir dachten, wir sind gut, wenn wir 0,5 Prozent der Stimmen holen", sagt er. In ganz Berlin wurden es schließlich 1,4 Prozent, in Friedrichshain-Kreuzberg sogar 3,4 Prozent der Wählerstimmen. Eine Folge: Es wird eng im Café Breipott. Bischof: "Vor der Europawahl saßen wir hier zu zehnt. Nach der Wahl kam ich hier an, habe die Piraten gesucht, und sie waren überall."

Eine Erklärung für den Überraschungserfolg hat er auch parat: "Ich denke, die anderen Parteien können unsere Themen nicht besetzen." Das ist umso bemerkenswerter, als das Programm der Piratenpartei noch recht übersichtlich ist: Eine Änderung des Urheberrechts steht direkt nach der Präambel im Parteiprogramm, es folgen detaillierte Forderungen nach einem besseren Schutz von persönlichen Daten sowie Veränderungen im Wahlrecht, mehr Mitbestimmung, ein kleiner Absatz zu Kunst im öffentlichen Raum.

Siehe auch

Umwelt oder Arbeitsmarkt, Stadtentwicklung oder Außenpolitik - zu solchen Themen hat die Partei bislang keine Position. "Aber jeder, der bei uns mitmacht, kann das ändern", wirbt Bischof.

Bischof selbst ist eines der Gründungsmitglieder. Schon zu seiner Schulzeit begann er am Computer zu programmieren; während seiner ehrenamtlichen Arbeit für ein Beratungsnetzwerk wurde er zum ersten Mal damit konfrontiert, dass persönliche Daten besonders schützenswert sind. Mit 29 Jahren gründete er schließlich mit einer Handvoll Gleichgesinnter den Landesverband der Partei.

Dabei haben sich die Gründer ganz bewusst für eine Partei und gegen einen Verein entschieden. "Wir mussten irgendwann einsehen, dass die Politik gegenüber einer Nichtregierungsorganisation an einem gewissen Punkt sagen kann, das interessiert uns nicht. Aber wir wollten tatsächlich Druck erzeugen."

Dieses Ziel rückt mit jedem Dienstag ein bisschen näher. Gegen acht Uhr haben sich um die 80 Freibeuter eingefunden - frisch beigetretene und altgediente. "Ich glaube, so viele Leute waren wir noch nie", sagt Vorstand Andreas Baum begeistert, als er die Anwesenden begrüßt. Es ist eine gemischte Gruppe: Punks und Künstler, eine Reihe von Studenten, einige, die sich noch während der Begrüßung durch ihr Netbook klicken.

Was ihnen allen gemeinsam ist: Sie sind jung und gehören sicher nicht zu denen, die sich "E-Mails ausdrucken lassen und die Antwort dann der Sekretärin diktieren", wie es Vorstand Martin Häcker ausdrückt. Die Menschenmenge passt nicht in den Vorgarten, sondern nimmt den gesamten Gehweg in Beschlag. Trotz der großen Zahl ist gerade mal eine Handvoll Frauen dabei.

"Der Frauenanteil nimmt gerade zu", räumt Bischof ein. "Das ist gut, vor allem für das Diskussionsklima." Aber auch für das persönliche Befinden: Bischof erzählt von einem ehemaligen Grünen, der in die Piratenpartei ein- und nach einem halben Jahr wieder austrat. Begründung: zu wenig Frauen.

Die Gruppe teilt sich in zwei Teile: Die alten Hasen ziehen sich ins Hinterzimmer zurück, Strategien zur Unterschriftengewinnung werden dort diskutiert. Draußen sitzen die Neuen, die erst einmal schauen wollen, wo sie hier überhaupt sind. Eine von ihnen ist die Musikerin Anna Frontzeck. Ursprünglich hielt sie sich nicht für einen Menschen, der einer Partei beitreten würde - doch für die Piraten könnte sie eventuell eine Ausnahme machen: "Ich glaube, dass die Piratenpartei einen guten Ansatz hat, eine globale Partei zu werden."

Der andere Teil sei die Diskussion um Urheberrechte, den sie aufmerksam verfolge: "Bestimmte Entwicklungen, wie die von Medikamtenten, könnten viel schneller gehen, wenn es keine Patente gäbe", glaubt Frontzeck. Und hofft, dass sie mit dieser Position bei den Piraten heimisch werden kann. Die Musikerin könnte sich auch vorstellen, das Parteiprogramm um einen sozialen Standpunkt zu erweitern. "Dass sich die Partei gerade noch formiert, finde ich eher interessant als abschreckend."

Euphorie ist vielen Besuchern an diesem Abend anzumerken. Vielleicht ist es der unerwartete Erfolg der Europawahl, der noch nachwirkt, vielleicht ist aber auch eine Grundbegeisterung für das Projekt einer neuen, jungen Partei. Egal ob es darum geht, welche Orte sich zum Sammeln von Unterschriften für die Zulassung zur Bundestagswahl am besten eignen oder um den Umbau des parteieigenen Floßes - die Diskussionen und Entscheidungen laufen schnell und unkompliziert an diesem Abend; es geht immer um die Sache, keiner zeigt schlechte Laune.

Während zwei junge Männer vor der Theke in ein Computerspiel vertieft sind, das über einen Beamer auf eine Leinwand projiziert wird, kommt die Listen-Zweite Heide Hagen an. "Eine Quotenfrau bin ich", sagt die Goldschmiedin und lacht. Weil sie sich habe breitschlagen lassen, konnte sie sich einen Listenplatz aussuchen. Aber um nicht unbescheiden zu wirken, habe sie Platz zwei genommen. Auch Hagen hat die Sorge um ihre persönlichen Daten in die Partei getrieben. "Keiner weiß, was mit denen gemacht wird." Nachdem sie einen Text über die Piraten gelesen hatte, trat sie 2007 spontan ein.

"Es ist wichtig, dass Politik von unten nach oben passiert, und das ist mit dem Internet möglich", ist sie überzeugt. Die "Quotenfrau" ist voller politischer Visionen. Die realistischste: ein so gutes Ergebnis bei der Bundestagswahl zu erzielen, "dass alle erschrocken gucken". Die utopischste: ein 1. Mai, an dem Kreuzberger gegen Polizisten "Capture the flag" spielen - ohne Uniformen, ohne Steine, dafür mit viel Spaß. "Ich arbeite daran."

Florian Bischof hält auch diese Verrücktheit für das Erfolgsgeheimnis der Piraten. "Wenn Menschen aus der Technik auf Menschen aus dem künstlerischen Bereich stoßen, kann man ganz unglaubliche Dinge machen." Die nächste Herausforderung: bei der Bundestagswahl noch besser abschneiden als bei der Europawahl. Einen Schritt weiter hat sie dieser Abend schon gebracht: Fast 30 Mitgliedsanträge konnte Bischof einsammeln.

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84 Kommentare

 / 
  • U
    ummagumma

    Wie kann man eigentlich von "Meinung" sprechen, wenn das organisierte hinrichten und verfolgen von Menschen gefordert wird. Allein das ist schon verzerrtes Denken.

  • T
    Theo

    Ich hoffe, die Urheberrechtspezialisten der Piratenpartei haben nichts dagegen, wenn ich morgen auch eine Partei gründe: Sie wird "Die Piratenpartei" heißen.

    Die Piraten-website hab ich teilweise schon kopiert. Danke.

  • J
    johnny

    @Von Komitee für internationale kleinschreibung:

     

    was willst du eigentlich ausdrücken??..

  • HM
    Heinz Medium

    Das Programm hält sich an die Punkte, von denen man meint, eine Ahnung zu haben. Ziemlich schmal, stellt man fest. Und bei aller Schmalheit dann auch noch solche Themen, denen sich die Bundesregierung schon lange viel zu wenig widmet:

    "Wir PIRATEN sind gegen ein Verbot von Gewaltspielen für Erwachsene."

    Mir ist hier insbesondere unklar, wie der Terminus "Erwachsene" zu verstehen ist ;) Gemeint sind offenbar Kinder über 18.

  • N
    Nerd

    Als "Nerd" erkenne ich die langweiligsten Trolle. Und diskriminierende und polemisierende Trolle sind die langweiligsten von allen.

  • L
    looony

    @Komitee:

    [sarkasmus]

    Hast also zwei Piraten-Punks kennengelernt und weißt damit: Piraten sind Nazis. Und die haben Totenschädel als Enbleme... ganz klar Faschisten. Was für ein Glück für dich, so musst du dich mit den Inhalten der Partei nicht mehr auseinandersetzen.

    Btw: Ist dir nicht aufgefallen, dass die Piraten beim Schreiben ihres Names Buchstaben verwenden?!? Auch die Nazis haben das getan. Und die Piraten haben eine Flagge!! Fällt es denn keinem auf? Schon das Franco-Regime hatte eine Flagge. Wie müssen sich nur die Opfer dieses Regimes fühlen, jetzt wo Flaggen wieder verwendet werden...

    Und die T-Shirts der Piraten!!!!! Uniformität wo man hinschaut!!! Faschismus pur...

    [/sarkasmus]

  • L
    lotta

    So bedauerlich ich es auch finde, dass Herr Thiesen ein Amt in der Piratenpartei bekleidet, sollten manche Kommentatoren sich erinnern, dass auch die Grünen in ihrer Anfangszeit mit Rechten/Rechtsradikalen zu kämpfen hatten.

    Ein Beispiel dafür findet sich hier:

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Aktionsgemeinschaft_Unabh%C3%A4ngiger_Deutscher

     

    Die deutsche Parteiengeschichte hat also schon gezeigt, dass dies ein Problem ist, welches man Erfolgreich hinter sich lassen kann!

     

    Daher "Klar machen zum Ändern!"

  • G
    Gerald

    Das deprimierendste für diejenigen, die jetzt mit Demagogie, Populismus und Demontage der Partei durch Einzelmeinungen einzelner Mitglieder versuchen das Piratenpartei-phänomen wieder kleinzureden, muss sein, dass die Mehrheit der davon Begeisterten derart billige und lächerliche Versuche durchschaut und ignoriert.

  • W
    Wack

    Ihren Kommentar hier eingeben

    @Harald Schmitt: Das ist genau das, was ich meine. Politik ist für mich keine Frage des Strafrechts wie offenbar für "amon" und Bodo Thiesen.

     

    Zur hier auch verlinkten Pressemitteilung der Totenkopfpartei: Selten so einen wachsweichen Appell gelesen, da scheint durch jede Zeile durch, dass sie bloß die Debatte los haben wollen. Ein hoffnungslos apolitischer Haufen; dem Parteichef ist es ja offenbar auch egal ob seine Genossen (Kameraden?) von links oder rechts kommen.

  • M
    Monsterchen

    @ Gockeline:

     

    Keine Sorge,diese Partei verschwindet nach der Wahl im Politpapierkorb.

    Es ist eine kleine Gruppe unter sich um zu rebellieren.

    Das vergeht wieder.

     

    ------

    Ja genau und jetzt geh wieder im JU Kindergarten spielen!

  • KF
    Komitee für internationale kleinschreibung

    Ich habe mal zwei piratenpunks angetroffen, die eine blumenverkäuferin herumkommandierten wie zwei wehrmachtsoffiziere. Man kann also offenbar pirat sein oder eine piratenpartei gründen, und gleichzeitig rechtsgedreht sein, reaktionär, revanchistisch, chauvinistisch, faschistoid und rassistisch.

    Haben die sich denn mit den autoritären charakteren ihrer nazi-großväter und soldatenopas wirklich auseinandergesetzt, oder handelt es sich wieder einmal - wie so oft in deutschen landen - um den versuch eines neuen anstrichs auf der preußischen fassade? Es sei hier nur an Ex-Kanzler Gerhard Schröder erinnert, der sich eine photographie seines vaters in wehrmachtsuniform mit hakenkreuzhelm auf seinen schreibtisch im bundeskanzleramt gestellt hatte, wie einem Stern-reporter während einer begehung zum tag der offenen tür seinerzeit aufgefallen war. Diese fahne der piratenpartei sieht ja schon zum erbrechen rechts aus. Totenkopfembleme gab es übrigens auch bei den tyrannischen altnazis, die für ihre srupellosigkeit und gewaltverbrechen berüchtigte SS-Totenkopfstandarte.

    Über die wirkung auf schwersttraumatisierte Holocaustüberlebende machen sich diese micheligen piratenpartei-funktionäre wohl keine gedanken, oder steckt da etwa absicht hinter???

    Daß sich Berliner künstlerinnen und künstler für so etwas hergeben, spricht nicht für die politische bildung und vernunft dieser eventsüchtigen generation next.

     

    Literaturempfehlung:

     

    Eugen Kogon: Der SS-Staat - Das System der deutschen Konzentrationslager, München 1974

  • HS
    Harald Schmitt

    Reaktionen wie die von amon hier im Forum sind es, die mich in den letzten Tagen stark an den Piraten zweifeln liessen - solange ein Holocaustleigner nicht rechtskräftig verurteilt ist, darf ich nichts gegen seine unglaublichen Aussagen haben (die nochdazu topaktuell sind, siehe Wiki)?

    Gehts noch?

  • DS
    Daniel Schulz, Inlandsredakteur

    @ an alle, die hier oder in anderen Texten eine "Wiedergutmachung" für den Text über Jörg Tauss vermuten

     

    Vielleicht, aber wirklich nur eventuell könnte es möglicherweise sein, dass hier im Haus mehrere Autoren mit anderen Perspektiven sitzen. Und eventuell ist die taz eine der ganze wenigen Zeitungen, bei der es keine so genannte Blattlinie gibt, das heißt, hier legt kein Verleger, Herausgeber oder Chefredakteur fest, wie weit das Spektrum der Meinungen und Themen sein darf.

     

    Nur mal so eine These. Passt natürlich nicht zu der Verschwörungstheorie, hier würden nur zentral gesteuerte Anti-Freibeutermillizen sitzen, die ständig Jörg Tauss und der Piratenpartei im Nacken sitzen.

  • SH
    S. Heiser

    @ 1 & 2: Dieser Artikel entstand nicht als Reaktion auf den Tauss-Artikel. Unsere Redakteurin hatte an einem vergangenen Dienstag bereits das Treffen der Piratenpartei besucht. Der Text erschien an diesem Dienstag, weil heute wieder das nächste Treffen der Partei ist und es somit einen aktuellen Anlass gibt.

     

    Vielleicht noch etwas Grundsätzliches: Die taz hat rund 120 Redakteurinnen und Redakteure. Nicht alle von denen wissen, was die anderen gerade machen. So kann es passieren, dass zwei unterschiedliche Redakteure in zwei unterschiedlichen Ressorts zeitnah zwei unterschiedliche Texte zur gleichen Partei veröffentlichen, ohne vorher von dem anderen Text zu wissen oder sich in ihrer Linie abzustimmen. So eine gemeinsame Abstimmung ist auch gar nicht gewollt. Die taz ist keine Redaktion, wo alle Redakteure sich an eine gemeinsame Blattlinie halten müssen. So gibt es zum Beispiel hier im Haus unterschiedliche Meinungen zu Studiengebühren, zum Afghanistaneinsatz oder eben zur Piratenpartei. "Die taz" gibt es eben nicht.

  • D
    DeinFernseherLügt

    Schöner Artikel,gefällt mir sehr gut!Komplimente an Frau SVENJA BERGT,und das mit dem Frauenanteil kriegen die Piraten schon noch hin,schließlich gibt es genug Technik begeisterte Weibchen in der BRD die werden sich schon zu den Piraten navigieren nachdem sie merken das es bei den etablierten Parteien mehr um Machterhalt als um Inhalte geht.

    Das kann man über eine Partei die für Reformation der haushoch veralteten,dem Zeitgeist nicht mehr entsprechenden Copyrights der GIERIGEN Contentindustrie unter deren Sanktionen eine ganze Generation kriminalisiert und wirtschaftlich ausgeschlachtet wird,nun wirklich nicht sagen.

    Das Politiker auf EU Ebene auch noch ein offenes Ohr für selbige Lobbyisten haben vertieft den Generationenkonflikt auf der Ebene des Netzes nur weiter.Nichts ist so machtvoll wie eine Idee deren Zeit gekommen ist.(V for Vendetta)

  • H
    Hans-Martin

    Die Piratenpartei ist die apolitische Alternative der Oligarchie. Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo) ist die einzige Partei in Deutschland, die von Anfang an vor dem Zusammenbruch des spekulativen, globalisierten Weltfinanz- und wirtschaftssystems gewarnt und eine neue gerechte Weltwirtschaftsordnung gefordert hat. Also: BüSo wählen!

  • HM
    Heinz Medium

    @renegade Das Unpolitische beginnt meiner Meinung nach damit, dass man die Komplexität der Politik einfach nicht wahrhaben möchte. Das zieht automatisch alle an, denen die ganze politische Sphäre längst zu kompliziert geworden ist. Die Grünen haben sehr schnell erkannt, dass zu umweltpolitischen Ziele und Naturschutz alles andere dazu gehört, auch Außenpolitik, Militärpolitik, Finanzpolitik und Kulturpolitik. Die Piraten sind dagegen mal wieder ein Versuch, sich die Welt gedanklich ganz einfach zu machen und Ziele zu definieren, "die jeder versteht". Natürlich kommen da viele angelaufen, überall. Zumal wenn man den Lebensmittelpunkt der Leute, den PC samt gratis Musik, Community-Gequatsche und unbeschränkten Online-Spielen, zum Mittelpunkt des Parteiprogramms macht. Letztlich ist das nichts anderes als Stammtischpolitik 2.0 Und, ganz ehrlich, ich habe vor der Allmacht der Inkompetenz ebenso viel Angst wie vor der Allmacht des Staates.

  • B
    Bernhard

    Von amon:

    "@Wack: solange keine rechtskräftige Verurteilung stattgefunden hat, bitte ich davon abzusehen, mit solchen Begriffen um sich zu werfen.

    Wenn Sie glauben, dass Bodo T. eine Straftat begangen hat, stellen sie bitte bei der zuständigen Behörde eine Strafanzeige."

     

    Wieso kommt mir diese Antwort nur so bekannt vor?

    Ach ja, das sagte auch Bodo Thiesen zu den Vorwürfen, er würde den Holocaust leugnen:

    http://www.fixmbr.de/quo-vadis-piratenpartei/#comment-35814

    Die Ansichten Thiesens kann man auf der Webseite der Piratenpartei einsehen. Da muß man keine Strafanzeige stellen, um zu erkennen, wie gefährlich das ist. Im Allgemeinen und für die Partei.

    Die Piratenpartei hat sich inzwischen von ihm distanziert: http://www.piratenpartei.de/node/810

     

    Mehr ist dazu nicht zu sagen.

  • S
    Stephan

    @Heinz Medium.

     

    Vielleicht sollten sie sich erst einmal über die Partei informieren!

     

    "Denken ist schwer, darum urteilen die meisten."

     

    www.Piratenpartei.de

     

    Keine Politische Arbeit???

    Viele von denen (Ich rede von SH) reißen sich den Arsch auf um Unterschriften zu sammeln Infostände zu machen und so weiter.

  • A
    Achim

    Weil's ja so schön ist und den gesamten empörten Mob brennend interessiert, hier die Ansage vom Vorstand zum Thema Thiesen:

     

    http://piratenpartei.de/node/810

  • P
    Peter.P

    In einem Land wo zig tausende Abmahnungen von findigen Anwälten versendet werden um Unschuldige zu kriminalisieren braucht sich nicht wundern wenn diese Partei Zustimmung findet.

    Falls "ihr" es noch nicht kapiert habt, wir leben in einem Unrechtsstaat.

    Jeder Depp kann dieses Drecks Deutschland regieren.

  • J
    Jackabum

    ich wähle die Freie Union!

    Die tratzt die CSU.

  • M
    m2poi

    @wack:

    http://piratenpartei.de/node/810

    soviel zum Thema "decken"

  • R
    rheinelbe

    Das Internet führt nicht zu mehr Demokratie.

     

    Wie sollte es auch?

    ...

  • D
    Dwiezel

    @ wack

    Es gibt eine aktuelle Pressemitteilung der Piraten zum Thema Bodo Thiesen.

    http://www.piratenpartei.de/node/810

    Apolitisch sieht aber anders aus.

  • Z
    Zeitzeuge

    Die alte Masche, in der Vergangenheit von Leuten nach Dreck wühlen und eine ganze Partei aufgrund irgendwelcher Forenbeiträge mit Antisemitismus und Holocaust in einem Atemzug nennen, damit sich bloß niemand traut, die zu wählen.

     

    Machen wir uns nichts vor: CDU und SPD sind mittlerweile beides Randgruppen-Parteien. Die breite Masse der Bevölkerung dulded das System nur noch in Ermangelung einer konkreten Alternative.

     

    Geh schön wieder dein Parteiwiki frisieren und mach dein Kreuzchen für die CDU.

  • MN
    Main Name

    Wack: Ich habe mich über diesen Bodo T. informiert und keine Aussage gefunden darüber, dass es den Holocaust leugnet. Einzig und alleine fand ich von ihm ein Statement, wonach die Holocaust-Geschichte nicht verarbeitet werden kann, wenn diese durch Androhung von rechtlichen Konsequenzen seitens des Staats belegt wird. Haben Sie Links oder Belege für eine Holocaust-Leugnung? Dies würde mich _wirklich_ interessieren.

  • A
    Amon

    @Wack: solange aber keine Verurteilung stattgefunden hat gilt er vor dem Gesetz als unschuldig und ist es bestenfalls Verläumdung, ihn als Holocaustleugner zu bezeichnen. Ich würde mir daher sehr genaue Gedanken machen mit was für Begriffen ich in der Öffentlichkeit um mich werfe.

  • C
    Christian

    @Gockeline: Piratenpartei verschwindet wieder? Im Computer (als das noch Großrechner waren) hat auch irgendwer mal nur einen saisonalen Hype gesehen...

  • W
    Wack

    Ihren Kommentar hier eingeben

    @amon: Das genau ist das, was ich apolitisch nenne. Es geht mir nicht um strafrechtliche Relevanz, sondern um eine politische Diskussion darüber, dass die Piraten-Nerds einen Geschichtsrevisionisten in Funktionen wählen und decken. Wes Geistes Kind Bodo Thiesen ist, lässt sich ja wunderbar im Parteiwiki nachlesen, da gibt es also gar keine Zweifel.

  • A
    amon

    @Wack: solange keine rechtskräftige Verurteilung stattgefunden hat, bitte ich davon abzusehen, mit solchen Begriffen um sich zu werfen.

    Wenn Sie glauben, dass Bodo T. eine Straftat begangen hat, stellen sie bitte bei der zuständigen Behörde eine Strafanzeige. Ich habe gehört das geht sogar annonym.

  • S
    scardanelli

    @Heinz Medium: Aha, Bürgerrechte sind also apolitisch - was ist denn dann überhaupt noch politisch??? Ich finde das wesentlich politischer im besten Sinne als zu sagen "wir sind links" oder "wir sind konservativ" ...

  • W
    Wack

    Ihren Kommentar hier eingeben

    Ihre apolitische Haltung beweist diese Nerd-Versammlung unter der Totenkopffahne unter anderem durch die Wahl des 28jährigen Holocaustleugners Bodo Thiesen zum Stellvertreter im Schiedsgericht. Den Piraten angehörende oder nahestehende Technokraten resp. Nerds rechtfertigetn das damit, dass dieser Thiesen gute Arbeit geleitet habe. Nicht alles, was in Deutschland den Totenkopf im Emblem führt, ist gut.

  • R
    Renegade

    Ach ja, politische Nullen, weil sie nicht gleich zu jedem Thema irgendwelchen Mist abgeben, obwohl sie noch keine ausreichende Ahnung haben... Ich finde es eher positiv, dass man sich auf die Themen konzentriert, bei denen man sich auskennt, und den anderen Zeit für Entwicklung lässt. So hätten es vielleicht CDU/SPD auch mit den Themen machen sollen, die jetzt den Piraten so viele Mitglieder bescheren. Denn eigentlich können wir nun schon Dekaden verfolgen, was geschieht, wenn Leute irgendwas bestimmen und fordern, auch wenn sie keinen blassen Schimmer haben, was sie da eigentlich genau tun und was das für folgen hat (z.B. Schulden ohne Ende aufnehmen). Die Resultate sind natürlich verheerend, aber immerhin hat die Partei ihre Allwissenheit und Allmacht demonstriert.

    Außerdem rechnet wahrscheinlich niemand mit einem Ergebnis von 10 bis 20 Prozent bei der Bundestagswahl, sodass Außenpolitik etc. ja nun wirkich noch nicht so wichtig ist. Und wie ja auch in dem Artikel zu lesen ist, ist für die anderen Themengebiete noch reichlich Entwicklungsspielraum, da die Piraten ja nicht sagen, dass sie nichts anderes als die bisherigen Punkte je diskutieren werden.

     

    Manchmal habe ich das Gefühl, die Mitglieder der 5 "großen Parteien" weinen nur ein wenig, weil die Piraten die einzigen sind, die noch eine Menge Menschen begeistern und anziehen können, während die Mitglieder der anderen Parteien die anhaltenden politischen Entgleisungen immer nur mit "ja, aber..." zu rechtfertigen versuchen. Was ist so schlimm daran, sich neuen Ufern zuzuwenden, wenn man berechtigterweise die Hoffnungen in ein System, das von Korruption, Inkompetenz und Klüngelwirtschaft dominiert wird, aufgegeben hat?

  • HM
    Heinz Medium

    Ich finde diese "Partei" nur noch erschreckend. Da versammelt sich ein im Kern völlig antipolitisches Ressentiment. Ich habe bislang nirgends ein Statement eines Piraten gelesen, das auf einer halbweges umfassenden Informiertheit beruhen würde. Es ist eben kein Gründerschmerz, zu den wichtigen politischen Themen noch rein gar nichts zu sagen zu haben - es macht das Wesen dieser Partei aus, dass man eine Meinung zu Gratis-Downloads hat und zur Netzüberwachung, aber sonst zu rein gar nichts. Die Grünen hatten ihren Ursprung in der politischen Arbeit. Deshalb konnten sie wachsen. Hier rotten sich Leute zusammen, die politische Nullen sind. Daran wird die Partei ziemlich schnell scheitern.

  • L
    Lupus

    @ einige Kommentatoren:

     

    Nörgeln, Motzen und immer nur was Bemängeln. Mal zu viel pro geschrieben, mal zu viel negativ über ein Thema und NIE ist es Euch recht. Warum lest ihr dann hier? Die TAZ unterscheidet sich doch absichtlich von anderen Zeitungen, weil ihr eine Interpretation des Autors mit einfließt und eben deshalb immer eine subjektive Meinung entsteht. Ob der Leser das dann glaubt oder seinen eigenen Kopf einschaltet, das ist seine Sache hat aber nichts mit der Qualität der Bereichte zu tun.

     

    Zum eigentlichen Thema:

     

    Da außerhalb von Deutschland der Hype um die Piratenpartei noch viel größer ist, kann man nicht mehr von einer "kleinen Gruppe von Rebellen" ausgehen, wie es Gockeline beschreibt. Ich selbst finde es fair, wenn frischer Wind in die Politik kommt.

     

    Viel Erfolg den Piraten.

  • T
    Technokrat

    Ja, das glaubt die Taz auch, Gockeline. Und das glaubte man auch von den Grünen. Auch Du hast den Schuß nicht gehört. Schlaft weiter. Gehorcht. Konsumiert.

  • M
    Martin

    @Gockeline : Das werden wir noch sehen, also ich bin gestern auch eingetreten, jeden Tag alleine 100 neue Mitglieder ! So langsam bekommen die großen zumindest Respekt und man kennt die Piraten mittlerweile Europaweit. :)

  • M
    Martin

    @1 & 2 : Genau das hab ich gerade auch gedacht (bevor ich die Kommentare gelesen habe).

  • G
    Gockeline

    Keine Sorge,diese Partei verschwindet nach der Wahl im Politpapierkorb.

    Es ist eine kleine Gruppe unter sich um zu rebellieren.

    Das vergeht wieder.

  • S
    Serotonin_da_Grotesque

    Wiedergutmachung für die gestrige Entgleisung beim Tauss und Piratenpartei ist wohl bei diesem Artikel angesagt. Will TAZ so die Gunst der Leser, die gestern so enttäuscht wurden wieder gewinnen?

  • JK
    janine kunze

    Ein dahingeschluderter Artikel, der allein die Wogen von gestern glätten soll. Aber die Leser sind leider nicht so dumm.

  • U
    ummagumma

    Wie kann man eigentlich von "Meinung" sprechen, wenn das organisierte hinrichten und verfolgen von Menschen gefordert wird. Allein das ist schon verzerrtes Denken.

  • T
    Theo

    Ich hoffe, die Urheberrechtspezialisten der Piratenpartei haben nichts dagegen, wenn ich morgen auch eine Partei gründe: Sie wird "Die Piratenpartei" heißen.

    Die Piraten-website hab ich teilweise schon kopiert. Danke.

  • J
    johnny

    @Von Komitee für internationale kleinschreibung:

     

    was willst du eigentlich ausdrücken??..

  • HM
    Heinz Medium

    Das Programm hält sich an die Punkte, von denen man meint, eine Ahnung zu haben. Ziemlich schmal, stellt man fest. Und bei aller Schmalheit dann auch noch solche Themen, denen sich die Bundesregierung schon lange viel zu wenig widmet:

    "Wir PIRATEN sind gegen ein Verbot von Gewaltspielen für Erwachsene."

    Mir ist hier insbesondere unklar, wie der Terminus "Erwachsene" zu verstehen ist ;) Gemeint sind offenbar Kinder über 18.

  • N
    Nerd

    Als "Nerd" erkenne ich die langweiligsten Trolle. Und diskriminierende und polemisierende Trolle sind die langweiligsten von allen.

  • L
    looony

    @Komitee:

    [sarkasmus]

    Hast also zwei Piraten-Punks kennengelernt und weißt damit: Piraten sind Nazis. Und die haben Totenschädel als Enbleme... ganz klar Faschisten. Was für ein Glück für dich, so musst du dich mit den Inhalten der Partei nicht mehr auseinandersetzen.

    Btw: Ist dir nicht aufgefallen, dass die Piraten beim Schreiben ihres Names Buchstaben verwenden?!? Auch die Nazis haben das getan. Und die Piraten haben eine Flagge!! Fällt es denn keinem auf? Schon das Franco-Regime hatte eine Flagge. Wie müssen sich nur die Opfer dieses Regimes fühlen, jetzt wo Flaggen wieder verwendet werden...

    Und die T-Shirts der Piraten!!!!! Uniformität wo man hinschaut!!! Faschismus pur...

    [/sarkasmus]

  • L
    lotta

    So bedauerlich ich es auch finde, dass Herr Thiesen ein Amt in der Piratenpartei bekleidet, sollten manche Kommentatoren sich erinnern, dass auch die Grünen in ihrer Anfangszeit mit Rechten/Rechtsradikalen zu kämpfen hatten.

    Ein Beispiel dafür findet sich hier:

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Aktionsgemeinschaft_Unabh%C3%A4ngiger_Deutscher

     

    Die deutsche Parteiengeschichte hat also schon gezeigt, dass dies ein Problem ist, welches man Erfolgreich hinter sich lassen kann!

     

    Daher "Klar machen zum Ändern!"

  • G
    Gerald

    Das deprimierendste für diejenigen, die jetzt mit Demagogie, Populismus und Demontage der Partei durch Einzelmeinungen einzelner Mitglieder versuchen das Piratenpartei-phänomen wieder kleinzureden, muss sein, dass die Mehrheit der davon Begeisterten derart billige und lächerliche Versuche durchschaut und ignoriert.

  • W
    Wack

    Ihren Kommentar hier eingeben

    @Harald Schmitt: Das ist genau das, was ich meine. Politik ist für mich keine Frage des Strafrechts wie offenbar für "amon" und Bodo Thiesen.

     

    Zur hier auch verlinkten Pressemitteilung der Totenkopfpartei: Selten so einen wachsweichen Appell gelesen, da scheint durch jede Zeile durch, dass sie bloß die Debatte los haben wollen. Ein hoffnungslos apolitischer Haufen; dem Parteichef ist es ja offenbar auch egal ob seine Genossen (Kameraden?) von links oder rechts kommen.

  • M
    Monsterchen

    @ Gockeline:

     

    Keine Sorge,diese Partei verschwindet nach der Wahl im Politpapierkorb.

    Es ist eine kleine Gruppe unter sich um zu rebellieren.

    Das vergeht wieder.

     

    ------

    Ja genau und jetzt geh wieder im JU Kindergarten spielen!

  • KF
    Komitee für internationale kleinschreibung

    Ich habe mal zwei piratenpunks angetroffen, die eine blumenverkäuferin herumkommandierten wie zwei wehrmachtsoffiziere. Man kann also offenbar pirat sein oder eine piratenpartei gründen, und gleichzeitig rechtsgedreht sein, reaktionär, revanchistisch, chauvinistisch, faschistoid und rassistisch.

    Haben die sich denn mit den autoritären charakteren ihrer nazi-großväter und soldatenopas wirklich auseinandergesetzt, oder handelt es sich wieder einmal - wie so oft in deutschen landen - um den versuch eines neuen anstrichs auf der preußischen fassade? Es sei hier nur an Ex-Kanzler Gerhard Schröder erinnert, der sich eine photographie seines vaters in wehrmachtsuniform mit hakenkreuzhelm auf seinen schreibtisch im bundeskanzleramt gestellt hatte, wie einem Stern-reporter während einer begehung zum tag der offenen tür seinerzeit aufgefallen war. Diese fahne der piratenpartei sieht ja schon zum erbrechen rechts aus. Totenkopfembleme gab es übrigens auch bei den tyrannischen altnazis, die für ihre srupellosigkeit und gewaltverbrechen berüchtigte SS-Totenkopfstandarte.

    Über die wirkung auf schwersttraumatisierte Holocaustüberlebende machen sich diese micheligen piratenpartei-funktionäre wohl keine gedanken, oder steckt da etwa absicht hinter???

    Daß sich Berliner künstlerinnen und künstler für so etwas hergeben, spricht nicht für die politische bildung und vernunft dieser eventsüchtigen generation next.

     

    Literaturempfehlung:

     

    Eugen Kogon: Der SS-Staat - Das System der deutschen Konzentrationslager, München 1974

  • HS
    Harald Schmitt

    Reaktionen wie die von amon hier im Forum sind es, die mich in den letzten Tagen stark an den Piraten zweifeln liessen - solange ein Holocaustleigner nicht rechtskräftig verurteilt ist, darf ich nichts gegen seine unglaublichen Aussagen haben (die nochdazu topaktuell sind, siehe Wiki)?

    Gehts noch?

  • DS
    Daniel Schulz, Inlandsredakteur

    @ an alle, die hier oder in anderen Texten eine "Wiedergutmachung" für den Text über Jörg Tauss vermuten

     

    Vielleicht, aber wirklich nur eventuell könnte es möglicherweise sein, dass hier im Haus mehrere Autoren mit anderen Perspektiven sitzen. Und eventuell ist die taz eine der ganze wenigen Zeitungen, bei der es keine so genannte Blattlinie gibt, das heißt, hier legt kein Verleger, Herausgeber oder Chefredakteur fest, wie weit das Spektrum der Meinungen und Themen sein darf.

     

    Nur mal so eine These. Passt natürlich nicht zu der Verschwörungstheorie, hier würden nur zentral gesteuerte Anti-Freibeutermillizen sitzen, die ständig Jörg Tauss und der Piratenpartei im Nacken sitzen.

  • SH
    S. Heiser

    @ 1 & 2: Dieser Artikel entstand nicht als Reaktion auf den Tauss-Artikel. Unsere Redakteurin hatte an einem vergangenen Dienstag bereits das Treffen der Piratenpartei besucht. Der Text erschien an diesem Dienstag, weil heute wieder das nächste Treffen der Partei ist und es somit einen aktuellen Anlass gibt.

     

    Vielleicht noch etwas Grundsätzliches: Die taz hat rund 120 Redakteurinnen und Redakteure. Nicht alle von denen wissen, was die anderen gerade machen. So kann es passieren, dass zwei unterschiedliche Redakteure in zwei unterschiedlichen Ressorts zeitnah zwei unterschiedliche Texte zur gleichen Partei veröffentlichen, ohne vorher von dem anderen Text zu wissen oder sich in ihrer Linie abzustimmen. So eine gemeinsame Abstimmung ist auch gar nicht gewollt. Die taz ist keine Redaktion, wo alle Redakteure sich an eine gemeinsame Blattlinie halten müssen. So gibt es zum Beispiel hier im Haus unterschiedliche Meinungen zu Studiengebühren, zum Afghanistaneinsatz oder eben zur Piratenpartei. "Die taz" gibt es eben nicht.

  • D
    DeinFernseherLügt

    Schöner Artikel,gefällt mir sehr gut!Komplimente an Frau SVENJA BERGT,und das mit dem Frauenanteil kriegen die Piraten schon noch hin,schließlich gibt es genug Technik begeisterte Weibchen in der BRD die werden sich schon zu den Piraten navigieren nachdem sie merken das es bei den etablierten Parteien mehr um Machterhalt als um Inhalte geht.

    Das kann man über eine Partei die für Reformation der haushoch veralteten,dem Zeitgeist nicht mehr entsprechenden Copyrights der GIERIGEN Contentindustrie unter deren Sanktionen eine ganze Generation kriminalisiert und wirtschaftlich ausgeschlachtet wird,nun wirklich nicht sagen.

    Das Politiker auf EU Ebene auch noch ein offenes Ohr für selbige Lobbyisten haben vertieft den Generationenkonflikt auf der Ebene des Netzes nur weiter.Nichts ist so machtvoll wie eine Idee deren Zeit gekommen ist.(V for Vendetta)

  • H
    Hans-Martin

    Die Piratenpartei ist die apolitische Alternative der Oligarchie. Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo) ist die einzige Partei in Deutschland, die von Anfang an vor dem Zusammenbruch des spekulativen, globalisierten Weltfinanz- und wirtschaftssystems gewarnt und eine neue gerechte Weltwirtschaftsordnung gefordert hat. Also: BüSo wählen!

  • HM
    Heinz Medium

    @renegade Das Unpolitische beginnt meiner Meinung nach damit, dass man die Komplexität der Politik einfach nicht wahrhaben möchte. Das zieht automatisch alle an, denen die ganze politische Sphäre längst zu kompliziert geworden ist. Die Grünen haben sehr schnell erkannt, dass zu umweltpolitischen Ziele und Naturschutz alles andere dazu gehört, auch Außenpolitik, Militärpolitik, Finanzpolitik und Kulturpolitik. Die Piraten sind dagegen mal wieder ein Versuch, sich die Welt gedanklich ganz einfach zu machen und Ziele zu definieren, "die jeder versteht". Natürlich kommen da viele angelaufen, überall. Zumal wenn man den Lebensmittelpunkt der Leute, den PC samt gratis Musik, Community-Gequatsche und unbeschränkten Online-Spielen, zum Mittelpunkt des Parteiprogramms macht. Letztlich ist das nichts anderes als Stammtischpolitik 2.0 Und, ganz ehrlich, ich habe vor der Allmacht der Inkompetenz ebenso viel Angst wie vor der Allmacht des Staates.

  • B
    Bernhard

    Von amon:

    "@Wack: solange keine rechtskräftige Verurteilung stattgefunden hat, bitte ich davon abzusehen, mit solchen Begriffen um sich zu werfen.

    Wenn Sie glauben, dass Bodo T. eine Straftat begangen hat, stellen sie bitte bei der zuständigen Behörde eine Strafanzeige."

     

    Wieso kommt mir diese Antwort nur so bekannt vor?

    Ach ja, das sagte auch Bodo Thiesen zu den Vorwürfen, er würde den Holocaust leugnen:

    http://www.fixmbr.de/quo-vadis-piratenpartei/#comment-35814

    Die Ansichten Thiesens kann man auf der Webseite der Piratenpartei einsehen. Da muß man keine Strafanzeige stellen, um zu erkennen, wie gefährlich das ist. Im Allgemeinen und für die Partei.

    Die Piratenpartei hat sich inzwischen von ihm distanziert: http://www.piratenpartei.de/node/810

     

    Mehr ist dazu nicht zu sagen.

  • S
    Stephan

    @Heinz Medium.

     

    Vielleicht sollten sie sich erst einmal über die Partei informieren!

     

    "Denken ist schwer, darum urteilen die meisten."

     

    www.Piratenpartei.de

     

    Keine Politische Arbeit???

    Viele von denen (Ich rede von SH) reißen sich den Arsch auf um Unterschriften zu sammeln Infostände zu machen und so weiter.

  • A
    Achim

    Weil's ja so schön ist und den gesamten empörten Mob brennend interessiert, hier die Ansage vom Vorstand zum Thema Thiesen:

     

    http://piratenpartei.de/node/810

  • P
    Peter.P

    In einem Land wo zig tausende Abmahnungen von findigen Anwälten versendet werden um Unschuldige zu kriminalisieren braucht sich nicht wundern wenn diese Partei Zustimmung findet.

    Falls "ihr" es noch nicht kapiert habt, wir leben in einem Unrechtsstaat.

    Jeder Depp kann dieses Drecks Deutschland regieren.

  • J
    Jackabum

    ich wähle die Freie Union!

    Die tratzt die CSU.

  • M
    m2poi

    @wack:

    http://piratenpartei.de/node/810

    soviel zum Thema "decken"

  • R
    rheinelbe

    Das Internet führt nicht zu mehr Demokratie.

     

    Wie sollte es auch?

    ...

  • D
    Dwiezel

    @ wack

    Es gibt eine aktuelle Pressemitteilung der Piraten zum Thema Bodo Thiesen.

    http://www.piratenpartei.de/node/810

    Apolitisch sieht aber anders aus.

  • Z
    Zeitzeuge

    Die alte Masche, in der Vergangenheit von Leuten nach Dreck wühlen und eine ganze Partei aufgrund irgendwelcher Forenbeiträge mit Antisemitismus und Holocaust in einem Atemzug nennen, damit sich bloß niemand traut, die zu wählen.

     

    Machen wir uns nichts vor: CDU und SPD sind mittlerweile beides Randgruppen-Parteien. Die breite Masse der Bevölkerung dulded das System nur noch in Ermangelung einer konkreten Alternative.

     

    Geh schön wieder dein Parteiwiki frisieren und mach dein Kreuzchen für die CDU.

  • MN
    Main Name

    Wack: Ich habe mich über diesen Bodo T. informiert und keine Aussage gefunden darüber, dass es den Holocaust leugnet. Einzig und alleine fand ich von ihm ein Statement, wonach die Holocaust-Geschichte nicht verarbeitet werden kann, wenn diese durch Androhung von rechtlichen Konsequenzen seitens des Staats belegt wird. Haben Sie Links oder Belege für eine Holocaust-Leugnung? Dies würde mich _wirklich_ interessieren.

  • A
    Amon

    @Wack: solange aber keine Verurteilung stattgefunden hat gilt er vor dem Gesetz als unschuldig und ist es bestenfalls Verläumdung, ihn als Holocaustleugner zu bezeichnen. Ich würde mir daher sehr genaue Gedanken machen mit was für Begriffen ich in der Öffentlichkeit um mich werfe.

  • C
    Christian

    @Gockeline: Piratenpartei verschwindet wieder? Im Computer (als das noch Großrechner waren) hat auch irgendwer mal nur einen saisonalen Hype gesehen...

  • W
    Wack

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    @amon: Das genau ist das, was ich apolitisch nenne. Es geht mir nicht um strafrechtliche Relevanz, sondern um eine politische Diskussion darüber, dass die Piraten-Nerds einen Geschichtsrevisionisten in Funktionen wählen und decken. Wes Geistes Kind Bodo Thiesen ist, lässt sich ja wunderbar im Parteiwiki nachlesen, da gibt es also gar keine Zweifel.

  • A
    amon

    @Wack: solange keine rechtskräftige Verurteilung stattgefunden hat, bitte ich davon abzusehen, mit solchen Begriffen um sich zu werfen.

    Wenn Sie glauben, dass Bodo T. eine Straftat begangen hat, stellen sie bitte bei der zuständigen Behörde eine Strafanzeige. Ich habe gehört das geht sogar annonym.

  • S
    scardanelli

    @Heinz Medium: Aha, Bürgerrechte sind also apolitisch - was ist denn dann überhaupt noch politisch??? Ich finde das wesentlich politischer im besten Sinne als zu sagen "wir sind links" oder "wir sind konservativ" ...

  • W
    Wack

    Ihren Kommentar hier eingeben

    Ihre apolitische Haltung beweist diese Nerd-Versammlung unter der Totenkopffahne unter anderem durch die Wahl des 28jährigen Holocaustleugners Bodo Thiesen zum Stellvertreter im Schiedsgericht. Den Piraten angehörende oder nahestehende Technokraten resp. Nerds rechtfertigetn das damit, dass dieser Thiesen gute Arbeit geleitet habe. Nicht alles, was in Deutschland den Totenkopf im Emblem führt, ist gut.

  • R
    Renegade

    Ach ja, politische Nullen, weil sie nicht gleich zu jedem Thema irgendwelchen Mist abgeben, obwohl sie noch keine ausreichende Ahnung haben... Ich finde es eher positiv, dass man sich auf die Themen konzentriert, bei denen man sich auskennt, und den anderen Zeit für Entwicklung lässt. So hätten es vielleicht CDU/SPD auch mit den Themen machen sollen, die jetzt den Piraten so viele Mitglieder bescheren. Denn eigentlich können wir nun schon Dekaden verfolgen, was geschieht, wenn Leute irgendwas bestimmen und fordern, auch wenn sie keinen blassen Schimmer haben, was sie da eigentlich genau tun und was das für folgen hat (z.B. Schulden ohne Ende aufnehmen). Die Resultate sind natürlich verheerend, aber immerhin hat die Partei ihre Allwissenheit und Allmacht demonstriert.

    Außerdem rechnet wahrscheinlich niemand mit einem Ergebnis von 10 bis 20 Prozent bei der Bundestagswahl, sodass Außenpolitik etc. ja nun wirkich noch nicht so wichtig ist. Und wie ja auch in dem Artikel zu lesen ist, ist für die anderen Themengebiete noch reichlich Entwicklungsspielraum, da die Piraten ja nicht sagen, dass sie nichts anderes als die bisherigen Punkte je diskutieren werden.

     

    Manchmal habe ich das Gefühl, die Mitglieder der 5 "großen Parteien" weinen nur ein wenig, weil die Piraten die einzigen sind, die noch eine Menge Menschen begeistern und anziehen können, während die Mitglieder der anderen Parteien die anhaltenden politischen Entgleisungen immer nur mit "ja, aber..." zu rechtfertigen versuchen. Was ist so schlimm daran, sich neuen Ufern zuzuwenden, wenn man berechtigterweise die Hoffnungen in ein System, das von Korruption, Inkompetenz und Klüngelwirtschaft dominiert wird, aufgegeben hat?

  • HM
    Heinz Medium

    Ich finde diese "Partei" nur noch erschreckend. Da versammelt sich ein im Kern völlig antipolitisches Ressentiment. Ich habe bislang nirgends ein Statement eines Piraten gelesen, das auf einer halbweges umfassenden Informiertheit beruhen würde. Es ist eben kein Gründerschmerz, zu den wichtigen politischen Themen noch rein gar nichts zu sagen zu haben - es macht das Wesen dieser Partei aus, dass man eine Meinung zu Gratis-Downloads hat und zur Netzüberwachung, aber sonst zu rein gar nichts. Die Grünen hatten ihren Ursprung in der politischen Arbeit. Deshalb konnten sie wachsen. Hier rotten sich Leute zusammen, die politische Nullen sind. Daran wird die Partei ziemlich schnell scheitern.

  • L
    Lupus

    @ einige Kommentatoren:

     

    Nörgeln, Motzen und immer nur was Bemängeln. Mal zu viel pro geschrieben, mal zu viel negativ über ein Thema und NIE ist es Euch recht. Warum lest ihr dann hier? Die TAZ unterscheidet sich doch absichtlich von anderen Zeitungen, weil ihr eine Interpretation des Autors mit einfließt und eben deshalb immer eine subjektive Meinung entsteht. Ob der Leser das dann glaubt oder seinen eigenen Kopf einschaltet, das ist seine Sache hat aber nichts mit der Qualität der Bereichte zu tun.

     

    Zum eigentlichen Thema:

     

    Da außerhalb von Deutschland der Hype um die Piratenpartei noch viel größer ist, kann man nicht mehr von einer "kleinen Gruppe von Rebellen" ausgehen, wie es Gockeline beschreibt. Ich selbst finde es fair, wenn frischer Wind in die Politik kommt.

     

    Viel Erfolg den Piraten.

  • T
    Technokrat

    Ja, das glaubt die Taz auch, Gockeline. Und das glaubte man auch von den Grünen. Auch Du hast den Schuß nicht gehört. Schlaft weiter. Gehorcht. Konsumiert.

  • M
    Martin

    @Gockeline : Das werden wir noch sehen, also ich bin gestern auch eingetreten, jeden Tag alleine 100 neue Mitglieder ! So langsam bekommen die großen zumindest Respekt und man kennt die Piraten mittlerweile Europaweit. :)

  • M
    Martin

    @1 & 2 : Genau das hab ich gerade auch gedacht (bevor ich die Kommentare gelesen habe).

  • G
    Gockeline

    Keine Sorge,diese Partei verschwindet nach der Wahl im Politpapierkorb.

    Es ist eine kleine Gruppe unter sich um zu rebellieren.

    Das vergeht wieder.

  • JK
    janine kunze

    Ein dahingeschluderter Artikel, der allein die Wogen von gestern glätten soll. Aber die Leser sind leider nicht so dumm.

  • S
    Serotonin_da_Grotesque

    Wiedergutmachung für die gestrige Entgleisung beim Tauss und Piratenpartei ist wohl bei diesem Artikel angesagt. Will TAZ so die Gunst der Leser, die gestern so enttäuscht wurden wieder gewinnen?