Berliner Wochenvorschau: Schnee, Terror und ein „cremiger“ Hoffnungsträger
Der Winter kommt – und damit Weihnachtsmärkte und besondere Sicherheitsvorkehrungen. Über die Aufklärung des Anschlags vom Breitscheidplatz diskutieren die Grünen.
Nach dem sommerlichen Herbst mag man es kaum glauben. Aber die Meteorologen sind überzeugt: Diese Woche kommt der Winter. Die Temperaturkurve erinnert an eine Rutsche mit kleinen Wellen, vor allem nachts soll es kälter werden: Es geht von fünf Grad plus mehr oder weniger schwungvoll hinab, bis auf minus acht Grad in den Nächten am Ende des Monats.
Qualvoll früh wird es inzwischen auch dunkel. Ein bisschen Schnee könnte die Stadt da erheblich aufhellen. Und tatsächlich sollen schon Mitte der Woche die ersten Flocken fallen. Angesichts dieser Aussichten wirken die Nikoläuse in den Läden doch gleich viel weniger fehl am Platz.
Sperren am Breitscheidplatz
In die Adventszeit fiel vor zwei Jahren auch der Terroranschlag auf dem Breitscheidplatz. Dieses Datum wirft bereits seine Schatten voraus. Ab dem heutigen Montag werden am Platz rund um die Gedächtniskirche mobile Metallpoller, Stahlgitterkörbe mit sandgefüllten Säcken und Stahlsockel mit Beton aufgebaut. Die Sperren hat eine Projektgruppe geplant. Sie soll untersuchen, wie öffentliche Plätze vor Anschlägen wie dem vom 19. 12. 2016 am besten geschützt werden können.
Schutz muss sein, denn im Laufe der Woche bauen die Händler auf dem Platz ihre Buden für den Weihnachtsmarkt auf. An 170 Ständen verkaufen sie ab dem 26. November wieder Bratwürste, Glühwein und Adventsgedöns.
Wer da nicht reingeraten will, sollte den Platz am besten ganz meiden: Die Straßen rund um die Gedächtniskirche werden aufgrund der Sicherungsmaßnahmen bis Anfang Januar teils nur einspurig befahrbar sein, weihnachtsmarktbedingter Stau ist also abzusehen.
Die Aufarbeitung des Anschlags beschäftigt diese Woche auch das Abgeordnetenhaus. Am Mittwochabend laden die Grünen zur Podiumsdiskussion unter dem Titel „Aufklärung des Terroranschlags auf dem Breitscheidplatz – über ein Jahr Untersuchungsausschuss“.
Aufklärung über Aufklärung
Wer sich informieren möchte, was die Aufklärung bisher Unschönes zutage gefördert hat oder ob die Hilfen für die Opfer angemessen waren, könnte hier richtig sein. Gleich am Freitag tagt dann auch schon wieder der Untersuchungsausschuss, aber der ist eher was für Menschen mit wirklich viel Zeit.
Die ganze Beschäftigung mit dem Terror macht nicht unbedingt gute Laune. Doch es kommt ja auch noch das Wochenende und mit ihm der Landesparteitag der Grünen. Die Stimmung dort dürfte bestens sein, schließlich erhalten die Ökos in Umfragen derzeit so viel Zustimmung wie nie.
Und dann tritt auch noch Hoffnungsträger Robert Habeck auf! Der wurde von FDP-Chef Christian Lindner (und angeblichem Duzfreund) in einer TV-Talkshow als „cremig“ beschrieben, er selbst nennt es lieber „freundlich in der Ansprache“. Klingt doch nach einem kuscheligen Wochenausklang.
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