piwik no script img

Berliner Baulöwe soll in den Knast

Berlin (taz) - Von den in Rede stehenden Millionensummen war es das bedeutendste, von der Zeitdauer her gesehen eines der kürzesten Verfahren zur Erhellung des „Berliner Sumpfes“: Am vierten Verhandlungstag plädierte gestern der Staatsanwalt im Verfahren gegen den Münchner Baubetreuer Bernd Bertram (CSU), ihn wegen Bestechung, Betrugs und Untreue für sechs Jahre und zehn Monate hinter Gitter zu schicken. Bertram hat nach Überzeugung des Staatsanwaltes mehr als zehn Millionen Mark ungerechtfertigte Provisionen kassiert und damit unter anderen den Geschäftsführer einer landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft sowie den früheren Aufsichtsrat dieser Firma und ehemaligen Finanz– Staatssekretär Schackow (CDU) bestochen. Weil Bertram erwiesenermaßen für „niedrige Baupreise“ auf dem weit überteuerten Berliner Baumarkt gesorgt und sich somit Verdienste um das Land Berlin erworben habe, beantragten die Verteidiger vier Jahre. Ohne das „Geständnis“ Bertrams, betonten die Verteidiger, sei der „Sumpf“ weder zu erhellen noch trocken zu legen gewesen. Das Urteil wird nächsten Freitag verkündet. bmm

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen