: Berichtigung
„Der allumfassende Konflikt zwischen den Hemisphären bedroht die Mächtigen beider Lager nicht mehr, sondern zementiert ihre Herrschaft. Der ständige Hinweis auf die Gefährlichkeit ihres Gegners dient ihnen als Rechtfertigung der eigenen Bunkermentalität: als Vorwand jeder oppositionellen Regung im Inneren, für das Verhindern aller sozialen Experimente und für die Harthörigkeit gegenüber Vorschlägen, die aus der Situation des fingierten ideologischen Zweikampfs herausführen könnten. Gerade um solche Vorschläge aber ging es Anderson und geht es ihm auch heute noch. Folglich versuchte er konsequent, aus den üblich gewordenen politischen Denkmustern auszubrechen.“ Diese Passage über Sascha Anderson („Ohne Mauer im Kopf“) lesen wir in dem immer noch interessanten, ja immer interessanteren Band „Von der Stalinallee zum Prenzlauer Berg — Wege der DDR- Literatur“ des 'Faz‘-Literaturredakteurs Uwe Wittstock, erschienen im Oktober 1989.
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