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Bericht von Ärzte ohne Grenzen23 Angriffe auf Kliniken in Ost-Aleppo

Die verbliebenen Kliniken in den Rebellengebieten Aleppos sind einem Bericht zufolge seit Juli mindestens 23-Mal angegriffen worden.

Durch Luftangriffe zerstört: Krankenhaus in Aleppo, 1. Oktober Foto: reuters

Aleppo dpa | Die verbliebenen Kliniken in den Rebellengebieten der nordsyrischen Stadt Aleppo sind der Organisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) zufolge seit Juli mindestens 23 Mal angegriffen worden.

Im Osten der Stadt sei der Zugang zu medizinischer Versorgung „extrem begrenzt“, erklärte MSF am Freitag. Die acht Kliniken würden von der großen Zahl an Verletzten erdrückt. „Die Menschen sterben sprichwörtlich auf dem Boden der Einrichtungen“, so MSF.

„Die Situation ist untragbar“, sagte der Syrien-Verantwortliche der Hilfsorganisation, Carlos Francisco. „Die wenigen verbleibenden Ärzte mit der Fähigkeit, Leben zu retten, sehen ebenfalls dem Tod ins Auge.“ Erst vor kurzem sei der Leiter eines Gesundheitszentrums bei einem Angriff durch eine Fassbombe getötet worden.

Die Rebellengebiete der Stadt hatten in den vergangenen zwei Wochen die heftigsten Angriffe der syrischen und russischen Luftwaffe seit Beginn des Bürgerkriegs im Jahr 2011 erlebt. Die Kliniken in Ost-Aleppo zählten seitdem MSF zufolge mindestens 377 Tote.

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6 Kommentare

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  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    23 Angriffe auf Kliniken. Offensichtlich nicht von den USA geflogen. Deshalb steht hier nichts.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      In einem Krieg, der von beiden Seiten nahezu ohne Beachtung von Regeln gefürt wird, kann es keine Schutzräume geben, in die gegnerische Kämper sich zurückziehen können.

       

      Die Erwatungshaltung, dass die Russen bestimmte Orte von Luftangriffen verschonen und dafür höhere eigene Verluste in Bodenkämpfen in Kauf nehmen sollen, ist unrealistisch.

       

      Die einzig realistische Option auf Frieden ist ein schneller Sieg der Assad-Truppen.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @A. Müllermilch:

        Entschuldigung, aber so etwas Verrücktes habe ich schon lange nicht mehr gelesen.







        Der Diktator, der der Auslöser dieses ganzen Elends ist, dessen Akionen mehr Tote und mehr Flüchtlinge zu verantworten hatben als die jeder andere Partei, der soll wieder das Sagen haben?







        Das ist ungefähr so als würde man sagen: "Hey lassen wir Hitler einfach Europa, dann ist der Krieg schneller vorbei."







        Wenn die USA 23 Krankenhäuser zerstört hätten, es wäre ein Sturm los gebrochen. Tun die Russen und Assad dasselbe, dann liegt das in der militärischen Logik.







        Tut mir leid, dass Sie so denken. [...]

         

        Kommentar gekürzt. Bitte bleiben Sie sachlich.

        • @88181 (Profil gelöscht):

          "Der Diktator ... soll wieder das Sagen haben?

          Tut mir leid, dass Sie so denken. [...]"

           

          Also Kampf gegen Assad für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte?

           

          Ihre Perspektive ist mit Sicherheit blutiger als mein Wunsch nach einem schnellen Sieg der stärkeren Seite.

           

          Militärische Logik ist nun mal, eigene Verluste zu vermeiden. Deswegen setzen die USA Drohnen, die Russen - und auch die BW - die Luftwaffe ein. Dabei werden zivile Opfer zumindest mit Dolus Eventualis in kauf genommen - auch von unserer BW, die sich an Bombardements gegen den IS zumindest unterstützend beteiligt.

           

          Der Vergleich Hitler/Assad: Trägt dieser Vergleich? Wenn man es sich einfach macht, kann man so alles begründen. Assad hat Giftgas eingesetzt also ist er ein Kriegsverbrecher. Also darf er bekämpft werden.

           

          Aber nicht Kampf um des Kampfes willen. Irak, Libyen und Afghanistan zeigen doch, dass Perspektive des von Ihnen gewollten Kampfes nicht der Frieden, sondern dauerhafter Kampf ist. Gaddafi war auch ein Mörder - Lockerbie. Dennoch war der Regime-Change - und die Ermordung Gadaffis mit Unterstützung der USA (we came,we saw, he died)- ein Fehler, denn eine stabile Regierung wurde dürch endloses Chaos ersetzt. Die demokratischere und vor allem friedlichere Alternative zu Assad sehe ich im Gegensatz zu Ihnen nicht. Allein daran scheitert der Assad/Hitler-Vergleich.

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @A. Müllermilch:

            Vielleicht haben Sie ja recht.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      ich heb mir den kommentar für die zeit auf, wenn leutz wieder zurückgeschickt werden sollen, weil syrien "wieder sicher" ist.

      da wird es egal sein, wer ärzte vertrieben und krankenhäuser zerbombt hat. nicht egal wird sein, dass es weder ärzte noch krankenhäuser für die zurückgeschickten behandlungsbedürftigen gibt (geben wird).