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Bericht über US-GeheimgefängnisseFoltermeister George W. Bush

Es haben „detaillierte Gespräche über das Zufügen von Schmerzen“ stattgefunden. Das ist das Ergebnis eines US-Berichts zum Umgang mit Gefangenen in der Bush-Ära.

New York: Demo für die Schließung von Guantánamo. Bild: dpa

NEW YORK ap/afp | Eine überparteiliche Kommission hat der US-Regierung unter dem ehemaligen Präsidenten George W. Bush Folter nach den Anschlägen vom 11. September 2001 vorgeworfen. Die Verantwortung der Bush-Regierung für Folter im Kampf gegen den Terrorismus sei „unbestreitbar“, heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht. Das Gremium war ins Leben gerufen worden, um den Umgang mit Gefangenen unter Bush zu untersuchen.

„Wir sind zu der bedauerlichen, aber unvermeidlichen Schlussfolgerung gekommen, dass die USA ein Vorgehen gezeigt haben, dass eindeutig Folter ist“, sagte der ehemalige republikanische Kongress-Abgeordnete Asa Hutchinson, der neben dem ehemaligen demokratischen Abgeordneten James Jones die Kommission leitete.

Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass es damals zu „wohlüberlegten und detaillierten Gesprächen über das Zufügen von Schmerz und Pein bei Gefangenen“ gekommen sei, von denen der Präsident und seine Berater gewusst haben müssten.

In dem 577 Seiten langen Papier gehen die Autoren ausführlich auf die Befragungstaktik der US-Behörden gegenüber Terrorverdächtigen ein. Dabei seien Methoden angewendet worden, welche die USA vor dem 11. September 2001 in anderen Staaten als Folter bemängelt hätten. Unter Verletzung des US- und des Völkerrechts hätten Geheimdienstbeamte und Soldaten Gefangene in Afghanistan, im Irak, im US-Gefangenenlager Guantánamo und andernorts „grausam, inhuman und erniedrigend“ behandelt.

Jones sagte, dieses Vorgehen schmälere die Fähigkeit der USA, in der Welt Allianzen zu schmieden, beträchtlich. Die Folter war dem Bericht zufolge nie ausdrücklich erlaubt, war aber das Ergebnis von „Entscheidungen der höchsten zivilen und militärischen Anführer“ der USA. Dazu zähle die Entscheidung, dass die Genfer Konventionen nicht für Al-Qaida- und Taliban-Aktivisten gelten sollten und dass der Geheimdienst CIA gegenüber Gefangenen „brutale“ Methoden anwenden dürfe.

Genehmigte Verhörmethoden

Der Bericht befasst sich vor allem mit der Regierung von George W. Bush, die der CIA etwa geheime Gefängnisse in Staaten wie Polen, Rumänien oder Litauen erlaubte. Der damalige Verteidigungsminister Donald Rumsfeld habe brutale Verhörmethoden in Guantánamo genehmigt, darunter Stresspositionen, Nacktheit und die Bedrohung mit Hunden.

Die Kommission verweist aber zugleich darauf, dass es auch in der Amtszeit von Präsident Bill Clinton die Praxis des geheimen Transports von Gefangenen in andere Länder gegeben habe. Die jetzige Regierung von Barack Obama wird in dem Bericht unter anderem für die Drohnen-Angriffe in Pakistan und im Jemen kritisiert. Der Untersuchungsbericht wurde von der Bürgerrechtsorganisation „The Constitution Project“ unterstützt.

Der Bericht ist das Ergebnis einer zweijährigen Studie. Dem Gremium gehören elf Experten an, die von beiden großen US-Parteien benannt worden waren.

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6 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • MS
    Martin Schodlok

    DER SPIEGEL hat am Montag, den 15. April 2013 folgenden Leserbrief NICHT veröffentlicht:

     

    Die Bundeswehr ist über Operationen US-amerikanischer Spezialeinheiten unzureichend informiert, dies aber nicht erst seit kurzem. Ihr Autor Christoph Reuter deckte bereits Anfang April 2009 auf, dass Special Forces einen von Deutschen betriebenen Flugplatz genutzt hatten, um im Gästehaus des Bürgermeisters von Imam Sahib mehrere als verdächtig Denunzierte im Schlaf zu erschiessen. Nicht nur dass diese Bluttat anschliessend vertuscht werden sollte - Die Bundeswehr wurde über den Zweck dieser Militäraktion von vornherein im Unklaren gelassen! Aber Reuters Bericht fand nicht nur keine Erwähnung auf der Titelseite des Magazins - Auch der Henri-Nannen-Preis blieb ihm verwehrt; ich hatte ihn vorgeschlagen, vergebens. Seit Ende 2011 weiss ich von Bodenschätzen in Afghanistan im Wert von 3000 Milliarden US-Dollar, so die mittlere Schätzung. Aber deutsche Soldaten werden in dem Glauben gelassen, nur für Mädchenschutz und Brunnenbau in den Einsatz entsandt worden zu sein - Wer's glaubt! Trotz Alledem: Bleiben Sie und ich am Ball.

     

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    Quellen:

    http://www.afghanistanprotest.de

    http://www.stern.de/politik/ausland/krieg-in-afghanistan-strategie-des-scheiterns-660461.html

  • K
    Kerstin

    Die systematische Folterpraxis der US-Regierung Bush/Cheney der Jahre 2000 bis 2008 ist notorisch und längst gut belegt, siehe zum Rechercheeinstieg etwa das Buch von Alexander Bahar: Folter im 21. Jahrhundert, München 2009. Es braucht also keine weitere Kommission, die folgenfrei das schon lange Bekannte und Beschämende bekräftigt. Zur Erinnerung: Im US-Präsidentschaftswahlkampf 2008 versprach der demokratische Kandidat Barack Obama die Auflösung des US-Folterzentrums auf Guantanamo binnen eines Jahres. Wie wir wissen, hat er das als gewählter Präsident nicht getan, auch das US-Folterzentrum im afghanischen Bagram ist weiter in Betrieb. Wir können nur vermuten, dass die US-Schergen, vor jeder Strafverfolgung geschützt, dort ihr Qualwerk fortsetzen - für den Frieden, wie man sie glauben macht. Shame on you, Mr Obama.

  • JS
    johan Schreuder

    Eines der grösseren massenmörder der jüngere geschichte, werd gesucht von ein spanischen gericht wegen beteidigung an massenmord. Heute ist dieser man in england. Dort müsste er laut europäischen recht, lol, verhaftet werden. passiert aber nicht. ach ja sein name

     

    henry kissinger.

  • BG
    Bernd Goldammer

    Was bringen solche Untersuchungen, wenn Täter und Verbrecherbande niemals für die barbarischen Rechtsbrüche büßen müssen. Soll diese Demokratiefolklore den Blick dafür verstellen, dass Freiheit und Recht in den USA längst ausgehöhlt wurden?

  • M
    Martin

    Und jetzt? Eine Anklage vielleicht?

  • S
    spiritofbee

    Wer sich ernsthaft mit diesem Themenkomplex beschäftigen will kommt um dieses Buch nicht herum, hier als pdf frei verfügbar:

     

    http://www.ponerology.com/pp-preview.pdf

     

    Dieses Buch sollte in jeder Schule als grundlegende Thematik zum Unterricht gehören.