Bericht über Luxuswohnungen in Türkei: Reporterin soll 23 Jahre in den Knast
Sie berichtete über günstige Edelwohnungen für Richter und Staatsanwälte, dafür soll eine türkische Journalistin lange ins Gefängnis. Der Prozess steht noch bevor.

In ihrem Bericht vom Februar berichtete Coskun über erhebliche Preisnachlässe für einige Richter und Staatsanwälte beim Kauf von Wohnungen einer staatlichen Wohnungsbaugesellschaft. Von den günstigen Preisen profitierten demnach unter anderem drei Richter, die die Einstellung von Korruptionsermittlungen gegen vier Ex-Minister der Regierung des damaligen Ministerpräsidenten und heutigen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan anordneten.
Kritiker im In- und Ausland werfen Erdogan und seiner Regierungspartei AKP vor, die Pressefreiheit immer weiter einzuschränken und die Justiz zur Verfolgung von Kritikern zu instrumentalisieren.
Seit seinem Amtsantritt als Präsident im vergangenen Jahr hat Erdogan mehrere Dutzend Journalisten und Aktivisten wegen Beleidigung angezeigt. Erdogan prozessiert auch gegen Cumhuriyet-Chefredakteur Can Dündar, den er wegen Berichten über illegale Waffenlieferungen an syrische Rebellen ins Gefängnis bringen will.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Einigung zwischen Grünen, SPD und Union
Ein neuer grüner Deal
Wirtschaftshistoriker zu Schuldenbremse
„Wachstum könnte soziale Spannungen verstärken“
Trump verbietet Worte
Buchstäblich ungerecht
Aktion des Umweltinstituts München
Petition gegen Bauern-Lobbyist Felßner als Agrarminister
+++ Einigung zu Finanzpaket +++
Grüne holen 100 Milliarden für Klima raus – doch es gibt Kritik
Koalitionsverhandlungen
Viel Streit, wenig Zeit