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"Belohnungsreise" nach BrasilienWüstenrot-Vertreter im Puff

Beonders tüchtige Wüstenrot-Mitabeiter wurden mit einer Fernreise belohnt. Sie endete in einem Bordell an der Copacabana. Die Bausparkasse will nun Konsequenzen ziehen.

Wahrzeichen Rio de Janeiros: Zuckerhut und Copacabana. Bild: dpa

DÜSSELDORF dapd/dpa/afp | Ausgerechnet die besten Handelsvertreter haben dem Finanzkonzern Wüstenrot & Württembergische (W&W) einen schlüpfrigen Skandal eingebrockt. Bei einer rund 200.000 Euro teuren Belohnungsreise im April 2010 nach Brasilien soll ein Teil der 51-köpfigen Gruppe im Puff gelandet sein.

W&W bestätigte am Montag einen entsprechenden Bericht aus dem Handelsblatt. Das Unternehmen beteuert aber, dass dieser krönende Abschluss des Abends im Bordell weder offiziell noch inoffiziell ein Teil des Programm gewesen sei. Eine Überprüfung der Reisekasse und Unternehmenskreditkarten habe zudem ergeben, dass dort kein Geld des Konzerns geflossen sei, betonte ein Sprecher am Montag.

Rund 20 Außendienstler besuchten dem Blatt zufolge den Nachtclub "Barbarella" an der Copacabana in Rio de Janeiro. Ein Bus habe die Handelsvertreter vor dem Bordell abgesetzt. "Die Bustüren gingen auf, und etwa die halbe Gruppe stieg aus, inklusive Bereichsleiter und Direktoren", berichtete ein Teilnehmer der Zeitung. "Ich habe nur gedacht: Das kann ja wohl nicht sein, dass uns die Wüstenrot hier zum Puff kutschiert." Mindestens drei, darunter auch Führungskräfte, hätten sich Prostituierte mit aufs Zimmer genommen.

Auf den Hotelfluren habe ein munteres Treiben geherrscht. "Die brasilianische Polizei griff einen unserer Direktoren nachts im Beisein einer Prostituierten am Strand auf", zitierte das Blatt den Reiseteilnehmer. Wüstenrot teilte am Montag mit, man unterstütze, organisiere oder finanziere keine Aktivitäten, die gegen den Verhaltenskodex der Bausparkasse verstoßen. Die Vorfälle in Rio de Janeiro würden derzeit intensiv geprüft.

Rio ist vorerst gestrichen

"Eindeutige Ausschweifungen im Rahmen einer Dienstreise verstoßen selbstverständlich gegen unsere Verhaltensrichtlinien", erklärte Wüstenrot-Vorstand Bernd Hertweck. "In diesen Fällen werden wir, wenn es angemessen und rechtlich möglich ist, personelle Konsequenzen ziehen. Sollte dies nicht möglich sein, werden wir zumindest disziplinarische Maßnahmen ergreifen."

Eine erste Konsequenz des Skandals sei, dass es Belohnungsreisen künftig nur noch in Deutschland gibt.

Die Vorfälle bei Wüstenrot erinnern an den im Mai dieses Jahres bekanntgewordenen Skandal bei der Hamburg-Mannheimer (HMI). Die Versicherung hatte 2007 die traditionsreiche Gellert-Therme in Budapest angemietet und eine ausschweifende Betriebsfeier mit zahlreichen Prostituierten veranstaltet, um die 100 besten Vertreter zu belohnen.

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7 Kommentare

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  • I
    ilmtalkelly

    Die roten Wüstlinge werden dadurch keinen Image- Schaden erleiden. Berlusconi- Effekt! In der Sache gilt: Bad news are good news. Versicherungsmakler brauchen gelegentlich auch mal ein Seminar in der anderen Form der Skrubellosigkeit.

  • T
    Tombo

    Also irgendwie macht das für mich die Versicherung attraktiver.

    Endlich mal Versicherungsleute, die nicht nur so konservativ sind und ordentlich ihrem Trieb nachgeben und kopulieren was das Zeug hält!

    Das sollte man ruhig offiziell machen und dazu stehen...

     

    Wenn dir Firma einem sponsert, bin ich mir sicher, dass der ein oder andere Mitarbeiter sicherlich Höchstleistungen bringen würde.

     

    Puff gehen gabs schon immer, Ob arm und reich, kopulieren wollen wir alle gleich!

  • J
    JMJPH

    Wo bleibt die Moral? Kein Interesse....

    Ich halte diese Art der Belohnng für verwerflich. Meine Kündigung der W-Verträge liegen vor. Ich hoffe viele Unterstützer zu finden.

    JMJPH

  • TS
    Thomas Sch.

    Versteh´ich alles nicht. Die Emanzipationsbewegung hat jahrelang dafür gekämpft, daß Prostitution als ganz normaler, ehrenwerter Beruf behandelt werden soll, daß Prostituierte als Menschen genau so wie Vorstandsvorsitzende oder wie die Chefin der Grünen anzusehen sein sollen und dann so eine merkwürdige Reaktion, die so tut, als ob der Besuch eines Prostitutionsarbeitsplatzes etwas Anrüchiges wäre. Liebe TAZ, das sind ja Ausbünde an Spießigkeit. Nein, sowas aber auch.

  • A
    Andi

    Was ist bitte so schlimm daran, wenn es kein offizieller Teil der Reise war und kein Firmengeld geflossen ist? Ob jemand in den Puff geht, ob Handelsvertreter oder nicht, ist doch nicht berichtenswert. Mit dem HamburgMannheimer-Skandal hat das jedenfalls keine Ähnlichkeit.

  • S
    Swanni

    Und wen interessiert das jetzt bzw wieso ist das einen Artikel wert ?

  • BR
    Belohnungs reise

    Diesen Scoop hätte man also schon im Mai haben können.

    Mit einem Anonymen Internet-Meldesystem. Denn irgendwer, der bei der Beförderung übergangen wurde, will immer reden. Siehe Deep Throat der Nixon stürzte nur weil er den Chefposten des FBI nicht bekam.

     

    Gibts echt keine freien Zeitungen die sowas nicht gerne hätten ?

    Sowas lernt man im Grundstudium.

     

    Das man mit Firmen-Telefonkarten nur bestimmte Nummern anrufen kann, ist ganz normal. Das man mit Kredit-Karten nur seriöse Angebote wahrnehmen darf, sollte für Kirchensteuer-Zahler klar sein. Alles was nicht vom Papst genehmigt ist, kann man damit nicht bezahlen. Die Ehefrau und die Firma möchten das so. Mit einem Diesel-Auto kann man auch kein Super tanken und umgekehrt. Technik machts möglich.

    Walmart sollte das einführen: Jesus Credit Cards. Damit kann man keine Playboys und keine Verhütungsmittel kaufen. Auch Moslems würden diese saubereren Kreditkarten sofort nehmen. Schon komisch, das Boni-Banker sich dieses Milliardengeschäft mit Moralisten entgehen lassen und es völlig den Sauber-Fonds überlassen.