Die Voraussetzungen: Es klingt absurd, aber mit den beiden Halbfinalverlierern stehen sich im Spiel um den ditten Platz zwei der großen Gewinner der WM gegenüber. Beide haben positiv überrascht: Die erfreulich unenglisch spielende Krabbelgruppe von Gareth Southgate ebenso, wie die teilweise berauschenden Roten Teufel um Eden Hazard, Kevin De Bruyne und Romelu Lukaku.
England und Belgien trafen schon in der Vorrunde aufeinander. Das war allerdings ein wenig begeisternder Kick: Zwei B-Mannschaften langweilten sich im letzten und bedeutungslosen Spiel der Gruppe G zu einem 1:0 für Belgien.
Beide Teams standen bislang genau einmal im Spiel um Platz Drei – beide haben verloren (Belgien 1986 gegen Frankreich und England 1990 gegen Italien).
Torschützenkönig: Die Chancen für Harry Kane (sechs Treffer) stehen gut. Auch Lukaku ist als Zweiter mit vier Toren noch im Rennen.
Wie wird das Spiel im Vorfeld eingeordnet? „Wir werden alles geben, um Dritter zu werden“, versicher Trainer Gareth Southgate. Und Kollege Roberto Martinez will unbedingt „das beste belgische Ergebnis der Geschichte“ erreichen – Was sollen sie auch sagen?
Bei den Spielern hingegen klingt das etwas anders: „Es fällt schwer, dieses Spiel zu spielen. Aber wir müssen es ja tun“, jammert Belgiens Torhüter Thibaut Courtois. Der englische Innenverteidiger Harry Maguire gibt sich da diplomatischer: „Meine Meinung dazu behalte ich lieber für mich.“ Sie wird sich wohl eher nicht mit der seines Trainers decken.
Zu Fritz Walters Zeiten: Bei der WM 1954 trennten sich beide Teams in der Gruppenphase 4:4.
WM 2018: Und raus bist du!
Kroatien ist bei dieser WM genau genommen nicht ausgeschieden. Das Finale haben sie trotzdem mit 2:4 gegen Frankreich verloren. Und Mandzukic (Foto) geht als erster Eigentorschütze in die WM-Geschichte ein.
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Belgien verliert das Halbfinale mit 1:0 gegen Frankreich. Im Spiel um den dritten Platz können die Belgier jedoch punkten: sie gewinnen 1:0 und erklimmen damit das WM-Treppchen. Ein historischer Erfolg.
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Ein zerplatzer Traum: Die letzte WM-Finalteilnahme der Engländer war im Jahr 1966 im eigenen Land. Auch dieses Mal hat's nicht gereicht; die Mannschaft verliert im Halbfinale 2:1 gegen Kroatien. Auch im Spiel um den dritten Platz müssen sie sich geschlagen geben: Belgien gewinnt 1:0.
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Igor Akinfeew, im Achtelfinale gegen Spanien noch Elfmeterkiller, muss diesmal zu oft hinter sich schauen. Dennoch: Das in der Fifa-Rangliste schwächste Team hat sich hervorragend geschlagen, Zeiter in der Gruppe A, Spanien rausgeworfen, gegen Kroatien im Viertelfinale gut mitgehalten. Tolles Heimturnier.
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Weit gekommen, gut verteidigt, Deutschland und die Schweiz rausgeschmissen: Schweden scheitert erst im Viertelfinale mit 0:2 gegen England.
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Brasilien war stark. Aber Belgien war stärker. Das Aus für Neymar und Co kam im Viertelfinale nach einem 1:2.
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Uruguays Torwart Muslera patzt: Frankreich gewinnt das erste Viertelfinale mit 2:0, die Urus (ohne den verletzten Cavani) sind raus. Dennoch: Starker WM-Auftritt von Uruguay. Souverän in Gruppe A gewonnen und ein gutes Achtelfinale gegen Portugal abgeliefert.
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Achtelfinale. England gewinnt gegen Kolumbien. England gewinnt gegen Kolumbien im Elfmeterschießen. Kein Witz. Kolumbien fährt heim.
Die Schweizer können ihrer Favoritenrolle nicht gerecht werden. Emil Forsberg erzielt für Schweden in der 65. Minute den einzigen Treffer des müden Achtelfinales. Michael Lang (Schweiz, Foto) schleicht vom Platz.
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Japan schockt im Achtelfinale die favorisierten Belgier mit einem Doppelschlag nach der Pause: erst Haraguchi, dann Inui (Foto). Doch Belgien kommt zurück und schafft mit einem Tor in der Nachspielzeit den Lucky Punch. Japan muss heimfahren.
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Torhüter Guillermo Ochoa kann dem Ball nur noch entgeistert hinterhergucken - das 2:0 durch den Brasilianer Willian besiegelt das Ausscheiden von Mexiko, das einigen bis dahin als Geheimfavorit gegolten hatte.
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Kroatien setzt zum Jubel an, Dänemark versteift. Erst im Elfmeterschießen konnten sich die Kroaten durchsetzen und treffen im Viertelfinale auf Russland. Dänemark scheidet als starke Defensivmannschaft im Achtelfinale aus.
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Russlands Torwart Akinfeew hält im Elfmeterschießen zwei Elfer, einen von Koke (im Bild). Die sehr defensiv spielenden Russen kommen ins Viertelfinale. Für Spanien, den Weltmeister von 2012, ist im Achtelfinale Schluss.
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Ein schönes, faires, sportliches Bild: Cristiano Ronaldo (Portugal, r.) führt den verletzten Edinson Cavani (Uruguay), der zuvor zweimal getroffen hatte, vom Feld. Wenn es ums Ergebnis geht, ist das Bild spiegelverkehrt. Uruguay ist mit weiter, Portugal scheidet im Achtelfinale nach einer 1:2-Niederlage aus.
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Argentiniens Torwart Franco Armani fliegt umsonst: Benjamin Pavard trifft zum 2:2. Frankreich gewinnt das erste Achtelfinale der WM mit 4:3 und zieht ins Viertelfinale ein. Argentinien ist raus!
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Vorrundenaus: Senegal, 4 Punkte, 4:4 Tore, Gruppe H: einmal gewonnen, ein Unentschieden, einmal verloren. Punkt und torgleich mit Japan. Raus wegen Fairplay: Japan hatte am Ende zwei gelbe Karten weniger. Ganz bitterer Abschied für Senegal.
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Polen, 3 Punkte, 2:5 Tore, Gruppe H: Seit 12 Jahren hat Polen mal wieder an einer WM teilgenommen, die Erwartungen der Fans waren hoch. Aber Robert Lewandowski und seine Mitspieler lieferten nicht.
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Panama, 0 Punkte, 2:11 Tore, Gruppe G: Panama hatte bei seiner ersten WM nicht das größte Glück, mit Belgien und England als Gruppengegner. Aber: Die Mittelamerikaner haben ihr erstes WM-Tor geschossen – gegen England! Gegen Tunesien hätte es fast noch zu einem Punkt gereicht. Fast.
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Tunesien, 3 Punkte, 5:8 Tore, Gruppe G: Tunesien war neben Marokko das einzige Außenseiterteam, das versuchte, offensiv zu spielen. Auffällig war, dass die Tunesier am Anfang (Minuten 0 bis 10) und am Ende des Spiels (85. Minute bis Ende der Nachspielzeit) schwach waren. Nach einem knappen Sieg gegen Panama schieden sie aus.
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Deutschland, 3 Punkte, 2:4 Tore, Gruppe F: Schland unter, das war's. Der amtierende Weltmeister und Gruppenfavorit verliert gegen Mexiko und Südkorea und scheidet damit in der Vorrunde aus. Verdient.
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Südkorea, 3 Punkte, 3:3 Tore, Gruppe F: So sehen glückliche Verlierer aus. Trotz WM-Aus kann sich Südkorea über ein verdientes 2:0 gegen Deutschland freuen. Die Südkoreaner scheiden als Gruppendritter vor Deutschland aus dem Turnier aus.
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Costa Rica, 1 Punkt, 2:5 Tore, Gruppe E: Im letzten Spiel sicherte man sich knapp noch einen Punkt. Geholfen hat es nicht: Das Team muss nach der Vorrunde nach Hause fahren.
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Serbien, 3 Punkte, 2:4 Tore, Gruppe E: Zuletzt traf Serbien 2014 in einem Freundschaftsspiel auf Brasilien – und gewann mit 1:0. Vier Jahre später verlieren die Serben 0:2. Damit sind sie raus aus dem Turnier.
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Island, 1 Punkt, 2:5 Tore, Gruppe D: Island ist das Team, dass irgendwie jeder mag. Die Isländer spielen körperbetont, aber nicht unfair und sie agieren als Team. Bei ihrer ersten WM-Teilnahme konnten sie zwar nicht in die K.o.-Phase vordringen, aber sie haben mit drei guten Partien gegen starke Teams eine gute Premiere hingelegt.
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Nigeria, 3 Punkte, 3:4 Tore, Gruppe D: Ach ja, Nigeria. Es ist in den letzten vier Weltmeisterschaften immer dasselbe: Man ist mit den Argentiniern in der Gruppe, um knapp an ihnen zu scheitern.
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Australien, 1 Punkt, 2:5 Tore, Gruppe C: Australien hat in dieser WM mal wieder überrascht. Aufgrund ihres Kaders, der größtenteils mit Spielern aus zweitklassigen Ligen besetzt ist, wurden die Australier mehr oder weniger abgeschrieben. In einer schweren Gruppe konnten sie aber mit jedem Gegner mithalten – fast.
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Peru, 3 Punkte, 2:2 Tore, Gruppe C: Peru hat die leidenschaftlichsten Fans der WM – eine riesige WM-Euphorie. Im letzten Spiel zeigten die Peruaner dann, wie stark sie wirklich sind und besiegten Australien mit 2:0.
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Marokko, 1 Punkt, 2:4 Tore, Gruppe B: Marokko ist der Pechvogel der WM. Gegen Iran verlor man wegen eines Eigentores in der 95. Minute. Marokko hat außerdem, im Gegensatz zu vielen Underdogs, das ganze Turnier über versucht, offensiv zu spielen. Gegen Portugal und Spanien war das Team durchaus ebenbürtig.
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Iran, 4 Punkte, 2:2 Tore, Gruppe B: Der Iran hat bei der WM positiv überrascht. Besonders beeindrucked war, dass die Iraner sich von Spiel zu Spiel verbessert haben. Sie brachten sowohl Spanien als auch Portugal ins Schwitzen.
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Ägypten, 0 Punkte, 2:6 Tore, Gruppe A: Auch Ägypten stellte einen Rekord auf. Im Tor vertraute das Team auf den ältesten Spieler der WM-Geschichte, den 45-jährigen Torwart El-Hadary. Ansonsten bot Ägypten ohne Mohamad Salah im 1. Spiel gegen Uruguay offensiv nichts, Salahs zwei Tore in den anderen Spielen halfen auch nicht mehr.
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Saudi-Arabien, 3 Punkte, 2:7 Tore, Gruppe A: Saudi-Arabien hat einen speziellen Rekord aufgestellt. Mit 5:0 erlitten die Saudis eine der härtesten Eröffnungspleiten der WM-Geschichte. Trotzdem sind sie nicht so schlecht aufgetreten wie erwartet.
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Das Ergebnis: 1:0 (0:0).
Das Spiel: Nach einem eher abwartenden Beginn beider Mannschaften machen die Belgier das Spiel schnell. Lukaku spielt in der 4. Minute einen starken Steilpass auf Nacer Chadli, der auf Thomas Meunier flankt. Der Mann von PSG drückt den Ball über die Linie. Tor. Und Belgien drückt weiter.
Das erinnert an die Anfangsphase des Halbfinales gegen Frankreich. Hazard und De Bruyne, machen ein großes Spiel. Den Engländern fällt gegen spielfreudige Belgier wenig ein. Zu langsam. Zu uninspiriert. Von England gibt's nur Alibischüsschen (Fabian Delph, 14.) oder Kopfbälle (Harry Maguire, 20.).
Erste Großchance für England (23.) Raheem Sterling auf Kane, der rutscht aus und verzieht im Fallen knapp. In der Folge wird England in seine eigenen Hälfte eingeschnürt. Belgien spielt zwar offensiv, kommt aber nicht mehr zu klaren Chancen.
Halbzeit. Mit dem Gegurke aus der Vorrundenbegegnung hat das Spiel nicht zu tun.
Elf Körperteile sollt ihr sein
Beim Sport geht's oft ums große Ganze. Dabei erzählen schon Details ganze Geschichten – wie die Füße der Iraner. Aus Angst vor geschäftsschädigenden Tweets Trumps weigerte sich Sportartikelausrüster Nike, das Fußballteam des Iran weiter mit seinem Schuhwerk auszurüsten. Ein Akt, der unsportlicher nicht sein könnte.
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Gianni Infantino ist jetzt sehr oft freundlich lächelnd neben allen möglichen Staatsoberhäuptern zu sehen. Der Fifa-Präsident, das muss zu seinen Gunsten angenommen werden, beherrscht die Kunst des funktionalen Lächelns, eine Art gesichtsmimischer Dresscode. Viele kennen dies aus eigener Erfahrung: KollegInnen, die einen nur anlächeln, weil sie demnächst etwas von einem wollen werden.
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Der Pferdeschwanz hat im Fußball eine leidvolle Geschichte. Zlatan Ibrahimovic schaffte es mit mit ihm nie weiter als bis ins Achtelfinale; England gewann nie einen Titel, wenn Torwart David Seaman die lange Mähne im Zopf trug. Schlechtes Omen für die Kroaten also, die im Finale wohl Domagoj Vida mitspielen lassen: Er trägt eine Mischung aus Pferdeschwanz und Glatze.
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Die Fifa hat das Entblößen des Oberkörpers ja verboten. Der Engländer Eric Dier zeigte nach dem Sieg gegen Kolumbien dennoch, worauf es körperlich ankommt: Ein voll trainierter Obertrainer ist athletisch im Weltspitzenfußball die halbe Miete.
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Igor Akinfeew, Torwart und Kapitän der russischen Nationalmannschaft, lieferte im Achtelfinale gegen Spanien beim letzten und entscheidenden Elfmeter einen sensationellen Footjob ab. Obwohl er in die linke Ecke hechtete, entschärfte er den eher mittig geschossen Elfer von Iago Aspas noch. Der Fuß Gottes.
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Cristiano Ronaldo weiß, was die Kameras schätzen: Im Achtelfinale gegen Uruguay legte er dem verletzten Edinson Cavani den Arm um die Schulter – ein Körperteil, das für allerlei Egoismen im Fußball verantwortlich ist: Rempler, Fouls, Bodychecks. Sie ist also nicht gar so unschuldig, wie sie tut.
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In der Partie Nigeria gegen Argentinien wird der argentinische Verteidiger Javier Mascherano gefoult. Sein Gesicht blutet. Behandlung am Spielfeldrand? Wertvolle Spielzeit verlieren? Nicht für Mascherano – schließlich hat er zuvor den Elfmeter und damit den Ausgleich der Nigerianer verschuldet.
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30 Minuten WM-Debüt, dann Nasenbruch: Wäre es für Deutschland weiter gegangen, hätte es für Sebastian Rudy eine Maske gegeben. Moderne Varianten sind aus Carbon. Verzierungen sind auch möglich, ein Totenschädel vielleicht, wie der frühe Sido. Möglich wär's, macht die Masken aber schwerer. Anders gesagt: Mehr Style täte dem Spiel nicht gut.
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Als Iran 1:0 gegen Spanien in der Gruppenphase zurücklag, sollte durch einen langen Einwurf eine Torchance zustande kommen. Milad Mohammadi entschied sich für die akrobatische Variante des Flickflacks, doch sein Rücken war nicht so gerade, wie er sein muss: Sein Körper prallte mit Schmackes auf den Boden. Ein Fußballer ist nun einmal kein Turner.
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An Isländer Rurik Gislason ist nicht nur ein einzelnes Detail schön; er ist ein Gesamtkunstwerk. Diese blonde Wallemähne, mit einem Haargummi zum Dutt gezähmt, der Bart, die Muskeln, die eisblauen Augen, hach. Sein absolut schönstes Körperdetail aber ist dieses perfekt symmetrische, aufs Gesicht maßgeschneiderte, jedem Schönheitsideal entsprechende: Ohr.
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Diego Maradona rauchte – trotz Rauchverbot – beim Spiel Argentinien gegen Island eine dicke Zigarre. Was bei diesem Foto sichtbar wird, ist der Männlichkeitstraum schlechthin: Fellatio als Simulation ohne ein körperliches Gegenüber, ein Saugen und Schlotzen an der gerollten Tabakröhre, als wünschte er noch ganz andere Mundübungen.
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Die Avantgardefrisur des Turniers: Was Neymar zur Schau trägt, ist eine Frise, so blond und so spektakulär wie keine sonst bei dieser WM. Sie signalisiert: Seht her, das, was ich mir in der Kabine zurechtgestylt habe, hält selbst stärksten Verteidigern stand, nennt mich den Größten mit dem Größten.
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Cristiano Ronaldo hat kein Tattoo. Nirgends. Nicht etwa, weil sein wie gemeißelt wirkendes, beinahe ikonisches Sixpack hinreichend dekorativ sei, – sondern, begründet Ronaldo, es weitere Blutspenden unmöglich mache. Das DRK besteht darauf, dass frisch Tätowierte erst nach vier Wochen wieder Blut spenden dürfen – unmöglich ist eine Spende aber nicht.
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England hat sich offenbar mehr vorgenommen für die zweite Halbzeit. Chance Kane (54.). Belgien kontert gefährlich über De Bruyne, aber Lukaku verspringt zum zweiten Mal der Ball. Riesige Chance für England (70.) – es war die erste dieser Klasse – aber Diers Schuss wird von Alderweireld geklärt.
England spielt besser und holt einen Standard nach dem anderen heraus, ist aber nicht zwingend genug. Belgien steht sehr tief und lauert auf Konter. Dann kommen Dries Mertens, De Bruyne und Meunier. Meunier zieht in der 80. volley ab. Pickford pariert.
Als England sich ein deutliches Chancenplus gegen die nun tiefstehenden Belgier erarbeitet, gibt's den nächsten Konter. De Bruyne auf Hazard (82.). Der schießt ins kurze Eck: 2:0. Das war's.
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Spieler des Spiels: Hazard, De Bruyne, Meunier für Belgien. Für England: keiner.
Kommentar des Spiels: Mit Jordan Henderson fehlt der Mittelfeldmann, der dem Team seine Stabilität gegeben hat. ARD-MC Tom Bartels beurteilt das so: „Die Schlüsselspieler sind alle da.“
Quintessenz des Spiels: Der große Gary Lineker sagte mal: „Du bist entweder gut oder schlecht. Es gibt nichts dazwischen. Heute waren wir so mittel.“
Nerven wie Stahlseile: Hat es der Autor durchgehalten, republikweit als einziger über ein England-Spiel zu berichten, ohne das gewonnene Elf… zu erwähnen?
Fast.
Und nun? Auf der Insel sind stolz wie Bolle auf ihre junge Mannschaft. Von der wird man noch einiges hören – sind sich alle Engländer sicher. Ein historischer Erfolg für die Belgier. Wenn die so weiter spielen, werden sie beim nächsten Turnier zur Abwechslung mal als Favorit antreten dürfen.
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