: „Begreife das nicht“
■ Koschnick 14 Jahre wider Willen begünstigt
„Der Vorstand der Stadtwerke hat am 20.10.1978 beschlosen, daß nach Ihrem Auscheiden aus dem Aufsichtsrat unserer Gesellschaft des Energieverbrauch in ihrem Haus nach den Bedingungen des Werktarifs abgerechnet werden soll.“ Mit einem Schreiben der Stadtwerke wurde Ex-Bürgermeister Hans Koschnick am Mittwoch dieser Woche nach 14 Jahren erstmals darüber informiert, daß er die ganzen Jahre über verbilligten Strom bezogen hat. „Ohne Kenntnis unserer Tarifziffern konnte die Anwendung des Werktarifs leicht übersehen werden“, geben die Stadtwerke-Vorstände Czichon und Willipinski zu.
In einem Schreiben an die taz kritisierte Koschnick die Praxis des Vorstandes. „Ich konnte mir nicht vorstellen, solche Vergünstigungen erhalten zu haben, da ich ja selbst den Verzicht auf den Werktarif beschließen ließ“, so Koschnick. In der Tat hatte Koschnick 1972 einen entsprechenen Beschluß herbeigeführt. „Ich kann nicht begreifen, warum ein Vorstand einen solchen Beschluß faßte bei einem, der ausdrücklich in seiner Zeit im Aufsichtsrat für die Beendigung solcher Werktarife an AR- Mitglieder sorgte“, meinte Koschnick, für den die Sache „trotz guten Gewissens“ eine „unangenehme Angelegenheit“ ist. hbk
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen