■ Becksche Reihe wird fortgesetzt: Stumpfe: Nullrunden muß man klüger angehen
Berlin (AP) – Der Wirbel um den Vorschlag des rheinland-pfälzischen Regierungschefs Kurt Beck nach einer realen Doppel-Nullrunde geht weiter. Gesamtmetall-Präsident Werner Stumpfe bezweifelte, daß der Vorstoß politisch klug war. Es gebe schon Leute, „die sich zu Recht fragen, ob es denn politisch klug war, im Sinne von produktiv zur Erreichung des Ziels“ diese Forderung zu stellen. Der inhaltliche Ansatz sei jedoch richtig, sagte Stumpfe gestern im NDR.
Beck hatte angeregt, bei Löhnen und Gehältern zwei Jahre hintereinander nur einen Inflationsausgleich zu vereinbaren. Der DIW-Tarifexprte Wolfgang Scheremat kritisierte Becks Vorschlag: „Nullrunden bringen nichts für die Beschäftigung.“
Unterstützung erhielt Beck dagegen vom Chefsvolkswirt der Deutschen Bank, Norbert Walter. In der Saarbrücker Zeitung erklärte er: „Mit einer solchen Tarifpolitik kämen wir in die Nähe eines vernünftigen Lohnniveaus in Deutschland.“ Er widersprach auch der Auffassung, daß solch niedrige Lohnsteigerungen die Binnenkonjunktur abwürgen könnten.
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