piwik no script img

Beck vs. MünteSPD-Spitze sucht Kompromiss

Bei einem Treffen in Mainz wollen Beck und Müntefering ihren Konflikt um das Arbeitslosengeldes I entschärfen.

Zwei Genossen - zwei Meinungen: Beck und Müntefering. Bild: dpa

BERLIN/MAINZ dpa Gut eine Woche vor dem Hamburger Parteitag wollen SPD-Chef Kurt Beck und Vizekanzler Franz Müntefering versuchen, ihren Konflikt um die längere Zahlung des Arbeitslosengeldes I für Ältere beizulegen. Bei einem Spitzentreffen an diesem Dienstag in Mainz soll über ein sozialpolitisches Gesamtpaket gesprochen werden. An dem Gespräch nimmt auch Fraktionschef Peter Struck teil. Am Montag soll der SPD-Parteivorstand das Konzept beraten und billigen.

Beck ist dafür, dass die ALG-I-Bezugsdauer für Menschen über 50 auf bis zu 24 Monate verlängert wird. Müntefering will nur unter Bedingungen zustimmen.

Bei einer telefonischen Schaltkonferenz des SPD-Präsidiums, die Beck von seinem spanischen Urlaubsort aus leitete und an der auch Müntefering teilnahm, wurde am Montag noch nicht über Einzelheiten für eine Lösung gesprochen. SPD-Generalsekretär Hubertus Heil betonte nach der Sitzung jedoch, für Becks Position im Streit mit dem Arbeitsminister gebe es in der SPD eine "breite Mehrheit".

Die von der Union favorisierte Lösung zulasten von jüngeren Arbeitslosen werde die SPD aber nicht mitmachen. Heil zeigte sich überzeugt davon, dass sich die Koalition noch in dieser Wahlperiode auf längere Bezugszeiten für ältere Arbeitslose verständigen wird.

Auch der parlamentarische Geschäftsführer der Unions-Fraktion, Norbert Röttgen, zeigte sich gesprächsbereit. Er gehe davon aus, dass einzelne Punkte der "Agenda 2010" verändert würden, sagte der CDU- Politiker. "Man darf Einzelfragen nicht tabuisieren." Dies dürfe aber nicht zu einem generellen Kurswechsel bei der Agenda führen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!