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Bayer im Grundwasser

■ Bundesrat hält Bayer-Pestizid für grundwassergefährdend

Berlin (taz) – Nun hat sich sogar der Bundesrat mit dem Pestizid Diuron befaßt. Greenpeace warnt schon lange, daß das Gift aus dem Hause Bayer entgegen den Angaben des Herstellers das Grundwasser vergiftet. Die Umweltschützer belegen dies mit einer Umfrage bei allen deutschen Gesundheitsämtern. In über 100 Fällen wurde Diuron im Wasser nachgewiesen.

Der Bundesrat stellte nun klipp und klar fest, „Diuron muß als grundwassergefährdend eingeschätzt werden“. Gestern verabschiedeten die Ländervertreter eine Entschließung, in der die Bundesregierung aufgefordert wird, die Pflanzenschutzverordnung zu ergänzen: Diuron soll zumindest nicht mehr in Wasserschutzgebieten und Einzugsgebieten der Trinkwassergewinnung angewendet werden dürfen. Den Antrag hatte Hamburg eingebracht. Dort waren an zahlreichen Meßstellen „signifikante Diuronbelastungen im oberflächennahen Grundwasser nachgewiesen“ worden.

Der Unkrautvernichter wird vor allem von der Deutschen Bahn, aber auch von Kommunen und Kleingärtnern verwendet. Greenpeace-Wasserexperte Jörg Naumann fordert Bayer auf, das Mittel wegen der nachweislichen Gefahren vom Markt zu nehmen. Doch weit entfernt davon, drucke der Konzern nicht mal einen Hinweis auf die Verpackung, daß für den Diuron-Einsatz eine Sondergenehmigung notwendig ist. Der Bayer-Werbeslogan „Kompetenz und Verantwortung“ sei in diesem Lichte ein Hohn. Nicola Liebert

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