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Baumparlament angesägt

■ Gegen alle Zusagen wurde ein Viertel des „Parlaments der Bäume“ gefällt

Im „Parlament der Bäume“ unweit des Reichstagsgebäudes sind am Mittwoch morgen fast 30 Bäume gefällt worden. Durch die „Zerstörungswut“ sei ein Sachschaden von über 100.000 Mark entstanden, sagte Aktionskünstler Ben Wargin, der die Gedenkstätte nach der deutschen Vereinigung angelegt hatte. Wargin verwies auf eine Vereinbarung mit dem Bundestag von Anfang Januar, wonach das „Parlament der Bäume“ in das Parlamentsviertel am Spreebogen integriert werden sollte. Dazu sollten rund 40 der 124 Bäume umgepflanzt werden. Trotz aller Abstimmung habe die mit der Umpflanzung beauftragte Gartenbaufirma die Bäume jedoch fällen lassen. Er habe Anzeige erstattet, sagte Wargin. Die Gedenkstätte gegenüber dem Reichstag sei auf unverantwortliche Weise demoliert worden.

Das „Parlament der Bäume“ steht für die Einheit Deutschlands. Das Symbol für die 16 Bundesländer, bestehend aus 124 Bäumen sowie Gedenkplatten, ist Kernstück der gestalteten Freifläche zwischen Spreeufer und Schiffbauerdamm. Als Baumpaten konnten unter anderen Altbundespräsident Richard von Weizsäcker, Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (CDU), die Ministerpräsidenten aller Länder sowie die SPD-Politiker Hans-Jochen Vogel und Willy Brandt gewonnen werden. ADN

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