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Bananenkonferenz: Expo & Anti-Expo

Amnesty international wird anlässlich einiger Expo-Nationentage Fax-Eilaktionen in der Innenstadt Hannovers veranstalten. Die verantwortlichen Regierungen sollen angehalten werden, die Menschenrechte einzuhalten. Folgende Aktionen sind geplant: Russland (12. 6.), USA (4. 7.), Weißrussland (22. 7.), Bolivien (6. 8.), Indien (15. 8.), Indonesien (17. 8.), Mexiko (20. 8.), Usbekistan (9. 9.), und China (23. 9). Der Infostand befindet sich am Café Extrablatt in der Osterstraße.

Im Offenen Kanal Hannover (Kabelkanal Euronews) startete am 25. 5. die Sendung „Xposition – Das kritische Expo-Magazin“. Während der Messe wird sich die Sendung jeden Montag und Donnerstag (21.30 Uhr) kritisch mit der Expo auseinandersetzen. Herausgegeben von der Stiftung Leben und Umwelt (Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen) wird das Internet-Forum XPosition. Unter www.xposition.de können unter anderem Termine zu Expo-kritischen Veranstaltungen abgerufen werden. XPosition versteht sich als Diskussionsplattform für diejenigen, die den auf der Weltausstellung präsentierten Zukunftsvisionen skeptisch gegenüberstehen.

„Die Expo wird nicht eröffnet“ am 1. Juni. Autonome, Dritte-Welt- und Umweltgruppen versammeln sich zum gleichnamigen Aktionstag in Hannover. Am Eingang zur Expo, an Straßenkreuzungen und Bahnstrecken soll Sand in das Weltausstellungsgetriebe gestreut werden. Die AKW-Gegner aus dem Wendland werden mit einem Infostand vor Ort sein.

Die internationale Frauenkonferenz „Smile of the Nature“ (13. und 14. Juni, St.-Clemens-Haus, Hannover) behandelt anhand des konkreten Beispiels der Bananenproduktion das Thema Frauenarbeit: Die Bananenwirtschaft ist fast überall gekennzeichnet durch exzessive Ausbeutung von Mensch und Natur, deren Hauptleidtragende vor allem Frauen sind. Gerade sie sind in Gewerkschaften und Kleinbauernverbänden immer noch stark unterrepräsentiert. Anlässlich der Expo soll diese Problematik erstmals einer breiteren Öffentlichkeit in den Konsumentenländern verdeutlicht werden. Die Teilnehmerinnen aus den Anbauländern werden die Expo besuchen und ihre Eindrücke in einer öffentlichen Veranstaltung wiedergeben. Die Idee zur internationalen Tagung geht auf eine gemeinsame Initiative der betroffenen Frauen, der Fair-Trade-Initiative BanaFair, der Bananen-Kampagne und des Expo-Watch-Büros zurück (Infos unter www. expo-watch.org und Fon 05 11/3 94 91 90).

Was Naturschutzverbände in langjähriger Arbeit nicht schafften, verspricht das Expo-Projekt „Die Renaturierung des Toten Moores“ (bei Hannover) unter Beteiligung der Torfabbaufirma ASB. Ob es sich wirklich um eine Chance für das Moor oder nur ein Feigenblatt für die weitere Abtorfung handelt, soll auf Radtouren am 4. Juni und 20. August diskutiert werden. Die Exkursion führt durch Abtorfflächen und noch vorhandene, naturnahe Moorbereiche. Die Teilnehmer werden über die Entstehung und Ökologie des Moores informiert sowie über die Geschichte der menschlichen Nutzung, verschiedene Ansätze zur Renaturierung werden erläutert. Treffpunkt ist jeweils um 10 Uhr am Neustädter Bahnhof (Informationen unter 05 11/63 91 64)

Der DLRG Bundesjugendverband veranstaltet vom 15. Juli bis 20. August ein Zeltcamp für Jugendliche am Silbersee in Hannover-Langenhagen. Das Motto ist „Expo unter der Lupe“: Für den Besuch der Weltausstellung soll der Blick geschärft werden, für „nichtige und richtige Dinge“. Platz ist für 350 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 28 Jahren (DLRG-Jgd.Nds@t-online.de).

MARTIN REICHERT

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