Autozulieferer in der Krise: Schaeffler droht Stellenabbau
Der fränkische Autozulieferer Schaeffler will 250 Millionen Euro pro Jahr an Personalkosten sparen. Das entspreche dem Abbau von 4500 Stellen. Das Unternehmen will dies jedoch mit anderen Maßnahmen erreichen.
HERZOGENAURACH dpa/rtr | Dramatische Absatz- und Umsatzeinbrüche zwingen den angeschlagenen Autozulieferer Schaeffler zu drastischen Einschnitten. Zur Sanierung des Unternehmens müssten allein in Deutschland Personalkosten von rund 250 Millionen Euro eingespart werden. Dies entspreche etwa einem Abbau von bundesweit 4.500 Stellen, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Herzogenaurach im Anschluss an Betriebsversammlungen an allen deutschen Standorten mit. Das Unternehmen wolle jedoch versuchen, mit Maßnahmen wie Kurzarbeit, Arbeitszeitverkürzung und Altersteilzeit die Personalkosten zu senken, heißt es in einer Firmenmitteilung. "Wenn wir diese Maßnahmen gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern konsequent umsetzen, können wir den sonst notwendigen Personalabbau von 4.500 Stellen in Deutschland vermeiden", so der Vorsitzende der Geschäftsleitung Jürgen Geißinger.
Die Unternehmensleitung setzt dabei auf eine Vereinbarung mit Betriebsrat und der IG Metall, in der diese sich bereit erklären, Maßnahmen zur Kostensenkung mitzutragen. Im Gegenzug sagte das Unternehmen zu, bis 30. Juni 2010 auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten. Zudem soll die regulär für 1. Mai geplante Lohn- und Gehaltserhöhung auf den 1. Dezember 2009 verschoben werden.
In Berlin sagte Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU), dass Schaeffler nur bei einem schlüssigen Sanierungskonzept auf staatliche Hilfe hoffen könne.
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