Autobombe in Nordirland: Zwei Festnahmen nach Anschlag
In Nordirland explodierte am Samstag eine Autobombe vor einem Gerichtsgebäude. Die Polizei ermittelt gegen mutmaßliche Angehörige der „New IRA“.
Der Hauptverdacht richte sich gegen die Neue IRA, eine republikanische Splittergruppe in Nordirland, berichtete die britische Nachrichtenagentur PA unter Berufung auf den stellvertretenden Polizeipräsidenten Mark Hamilton. „Wie die meisten republikanischen Dissidentengruppen in Nordirland ist die Neue IRA klein, weitgehend unrepräsentativ und darauf ausgerichtet, Menschen wieder dorthin zurückbringen, wo sie nicht sein wollen“, sagte Hamilton.
Laut einer Mitteilung der Polizei hatten die Beamten vor der Explosion am Samstagabend eine Warnung erhalten, dass eine Bombe vor dem Gerichtsgebäude in der Bishop Street platziert worden sei. Das Fahrzeug sei vermutlich kurz vorher in der Nähe gestohlen worden, hieß es in der Mitteilung. Glücklicherweise sei niemand getötet oder verletzt worden. Die 85.000-Einwohner Stadt liegt im Nordwesten der Provinz an der Grenze zur Republik Irland. Irische Republikaner, die die britische Regierung Nordirlands nicht anerkennen, nennen die Stadt Derry, ihr Name bei den Unionisten ist Londonderry.
Die britische Ministerin für Nordirland, Karen Bradley, wertete den Anschlag als einen Versuch, nach einem 20 Jahre währenden Friedensprozess „den Fortschritt in Nordirland zum Erliegen zu bringen“. Die Vorsitzende der nordischen Unionisten, Arlene Foster, sprach von einem „sinnlosen Akt des Terrors“.
![Großes Feuer in einer Straße Großes Feuer in einer Straße](https://taz.de/picture/3195845/14/derry_20012019.jpeg)
Auch 20 Jahre nach dem Karfreitagsabkommen, das den blutigen Konflikt in Nordirland beendete, kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen um die Zukunft des Gebietes. Dabei stehen katholische Nationalisten, die eine Vereinigung mit Irland anstreben, protestantischen Unionisten gegenüber, die weiterhin zu Großbritannien gehören wollen. Die Irisch-Republikanische Armee (IRA) hatte im Nordirland-Konflikt gewaltsam gegen protestantische, pro-britische Loyalisten gekämpft.
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