Ausstellung: Farbenfröhlich
■ Kunsthalle zeigt Bilder von Schulkindern
Kunstlehrerinnen dieser Erde, geht ins Museum! In die Kunsthalle zu Bremen. Dort werden seit gestern bis zum 24. Juni Bilder gezeigt, die Schülerinnen und Schüler der ersten bis elften Klasse im MitMachMuseum aufs Papier geworfen haben. Ausgestellt werden keine Frühwerke vermeintlicher kleiner Picassos und Modersohn-Beckers, sondern schlicht das, was in den Kursen der kunstpädagogischen Abteilung der Kunsthalle entstanden ist. Zum Beispiel die farbenfröhlichen DIN A4-Blätter von Erstklässlern: rot und gold und blau und grün und gelb, je nachdem was die Öl-Pastellkreiden hergaben und welche Ideen die Kinder beim Museumsrundgang entwickelt hatten.
Der Leiter des MitMachMuseums, Willy Athenstädt, erklärt das Konzept: „Wir wollen die Kinder zur Kreativität anregen, sie nach ihrer eigenen Phantasie gestalten lassen.“ Zwanghafte Kopien von Miró und Kandinsky bleiben der Besucherin erspart. Die Sprüche angesichts eines Action Paintings von Jackson Pollocks „Das kann ja jedes Kind“ kämen ohnehin nur von Erwachsenen. „Kinder würden das nie sagen, die sind vorurteilsfreier“, sagt Athenstädt. „Außerdem machen die Kinder hier keine Kunst“ – dazu brauche es mehr als ein paar Ölkreiden und Gestaltungsdrang. Vielmehr könnten sie „hier künstlerisch arbeiten“, immer entsprechend ihrem Entwicklungsstand.
Noch einen weiteren Fettnapf kunstpädagogischen Sendungsbewusstseins lassen Athenstädt und seine KollegInnen aus: „Du musst das so und so machen“ gibt es nicht. Auch wenn eine Lehrerin sagt, dass die Kursleiterin doch etwas anderes gezeigt hat. Kerstin Amoah greift nie ein, nur wenn ein Kind nicht weiter weiß. Manche fragen trotzdem, ob sie etwas so machen „dürfen“. Kunstlehrerinnen, geht ins Museum. ei
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