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Außer Kontrolle

Berlin (taz) - Chinas Familienplanungsprogramm funktioniert nicht wie erwartet. (Vgl. taz 8.1.1988 S.11). Trotz verstärkter Versuche, die Geburtenrate unter Kontrolle zu bringen, ist sie vergangenes Jahr übers Plansoll hinausgeschossen. Das geht aus einem offiziellen Bericht des chinesischen Vizepräsidenten der staatlichen Familienplanungs–Kommission hervor. Der Widerstand gegen die Geburtenkontrolle ist auf dem Land besonders stark. In manchen Gebieten sollen aufgebrachte Bauern lokale Verantwortliche der Familienplanung verprügelt und sogar umgebracht haben. Ein Grund dafür liegt in der jüngsten Agrarreform, die mit finanziellen Anreizen die Bauern zur Produktionssteigerung bringen will. Arbeitskräfte auf dem Land sind jedoch knapp. Außerdem soll die Zahl der Frühehen gestiegen sein, obwohl das Heiratsalter per Gesetz auf 22 Jahre (Männer) und 20 Jahre (Frauen) festgesetzt wurde.

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