: Ausnahmezustand über Tahiti
■ Straßenschlachten nach Streik von Hafenarbeitern / Frankreich schickt Fremdenlegionäre /Ausgangssperre verhängt / Streikende fordern Entlastung für auf Mururoa Arbeitende / Fünfter Atomtest der Franzosen
Papeete/Tahiti (ap/dpa) - Der Hochkommissar für Französisch– Polynesien hat am Samstag den Ausnahmezustand über die südpazifische Insel Tahiti und das benachbarte Morea verhängt. In der Hauptstadt Tahitis, Papeete, war Freitag abend die Polizei in das Hafengebiet der Stadt eingerückt. Ein Streik von 500 Schauerleuten hatten den Hafenbetrieb lahmgelegt. Zwischen den Polizisten, die die Öffnung des Hafens und den Abzug der Streikenden erzwangen, und Arbeitern kam es zu Straßenschlachten, in deren Folge ganze Straßenzüge verwüstet und mehr als ein Dutzend Leute verletzt wurden. Der Minister für die französischen Überseeterritorien, Bernard Pons, setzte am Sonntag Polizisten aus Frankreich und aus Neukaledonien sowie 200 Fremdenlegionäre aus Mururoa nach Tahiti in Marsch. Über Papeete und vier andere Orte wurde eine Ausgangssperre für die Nachtstunden erlassen. Die Hafenarbeiter hatten gefordert, daß eine zusätzliche Schicht Schauerleute die auf der Atomtestinsel Mururoa Arbeitenden entlaste. Dort hat Frankreich am Freitag den fünften Atomversuch in diesem Jahres unternommen.
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