Ausgetrunken: Yoko Ono gewinnt gegen ihre Namensschwester
Ob Yoko Ono schon mal in der Yoko-Mono-Bar war? Bestimmt nicht! Sonst hätte sie den Inhaber der sympathischen Eckkneipe wohl nicht verklagt. Wegen unberechtigter Namensaneignung war Ono gegen den Barbesitzer Nima Garous-Pour vor Gericht gezogen – und hat am Freitag auch noch Recht bekommen. Die Bezeichnung „Yoko Mono“ sei dem weltweit bekannten Namen der Klägerin so ähnlich, „dass ein Beobachter mit hinreichender Wahrscheinlichkeit von einer – wie auch immer gearteten – Beziehung zwischen der Klägerin und der Bar ausgehen wird“, sagte der Gerichtssprecher Kai Wantzen zur Begründung.
Garous-Pour zeigte sich enttäuscht von dem Urteil: „Ich bin schon traurig, was hier gerade geschieht. Wir hatten gehofft, dass wir den Namen behalten können“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur (DPA). Schon im Sommer war er der Aufforderung, den Namen zu ändern, nachgekommen und hatte eine stylishe Lösung gefunden: Verschiedene Aufkleber verdecken auf dem orangenen Namensschild das Wort „Yoko“. Nun heißt die Bar nur noch „Mono“.
Ob die Künstlerin und Witwe von John Lennon sich über die Entscheidung freut, teilte die DPA leider nicht mit. Es ist anzunehmen, dass es der 84-Jährigen egal ist, ob eine Kneipe in Hamburg so ähnlich heißt wie sie oder ein bisschen anders. Nur ihrer Anwaltsarmada, die offenbar überall auf der Welt nach Rechtsverstößen gegen die Verwendung ihres Namens vorgeht, ist das nicht egal. Schade für Yoko Ono, die eine sympathische Namensschwester verliert, und schade für die Bar, die ihren fast schon zur Marke gewordenen Namen verliert.
Garous-Pour überlegt, Widerspruch gegen das Urteil einzulegen. Er betreibt noch eine andere Bar: das John Lemon. Wenigstens dieser Namensbruder kann ihn nicht mehr verklagen. Katharina Schipkowski
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen