Auseinandersetzungen in Mazedonien: Dutzende bei Kämpfen getötet
Im Norden des Landes hat es nach Schusswechseln mehrere Tote gegeben. Die bewaffnete Gruppe hatte sich in einem Stadtteil von Kumanovo verschanzt.
KUMANOVO ap/afp | Bei zweitägigen Gefechten zwischen der Polizei und offenbar kosovarischen Milizionären in der mazedonischen Stadt Kumanovo sind insgesamt mindestens 22 Menschen getötet worden. Darunter seien acht Polizisten und 14 mutmaßliche Mitglieder einer bewaffneten Gruppe, die in die Stadt eingefallen sein soll, teilte das Innenministerium am Sonntag in Skopje mit. Es meldete zudem 37 verletzte Polizisten.
Einige der 14 entdeckten Toten hätten Uniformen der aufgelösten Albanischen Kosovo-Befreiungsarmee UCK getragen, sagte Ministeriumssprecher Ivo Kotevski. Sie hätten keine Ausweispapiere bei sich gehabt. Er erklärte den seit Samstagfrüh in Kumanovo laufenden Polizeieinsatz für beendet und sagte: „Eine der gefährlichsten Terrorgruppen auf dem Balkan ist neutralisiert worden.“
Die Gruppe soll 44 Mitglieder und fünf Anführer gehabt haben. Alle sind laut Innenministeriums Bürger des Kosovos. Sie sollen paramilitärische Strukturen aufgebaut haben.
Im Jahr 2001 hatte es im Norden Mazedoniens einen Aufstand ethnischer Albaner gegeben. Er endete mit einem Abkommen, das den Albanern mehr Rechte zusagte. Die Beziehungen zwischen den Volksgruppen in Mazedonien bleiben aber weiterhin angespannt. Rund ein Viertel der 2,1 Millionen Einwohner der früheren jugoslawischen Teilrepublik sind ethnische Albaner.
Erst vor drei Wochen hatten 40 Kosovo-Albaner die Kontrolle über eine Polizeiwache an der mazedonischen Grenze übernommen und die Bildung eines albanischen Staates innnerhalb des Landes gefordert.
Mazedonien ringt derzeit mit der tiefsten politischen Krise seit der Unabhängigkeit vom früheren Jugoslawien 1991. Regierung und Opposition werfen sich gegenseitig vor, das Land destabilisieren zu wollen, um an der Macht zu bleiben beziehungsweise sie zu erlangen. Immer wieder gingen Bürger auf die Straße, um gegen die derzeitige politische Lage des Landes zu protestieren.
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