Aus für Kohlekraftwerk-Bau im Kosovo: Lichtblick auf dem Balkan
Gute Nachrichten für das Kosovo: Der Neubau eines neuen Blocks im Braunkohlekraftwerk Kosova e Re ist erst mal vom Tisch.
„Exzellente Nachrichten für das Kosovo“, freuten sich die Gruppe „Bankwatch“, die gemeinsame mit kosovarischen AktivistInnen seit einem Jahrzehnt gegen das Projekt kämpft. Das Ende der 500-Megawatt-Planung mache nicht nur Gelder frei für die „dringend benötigten Investitionen in Energieeffizienz, Sonnen- und Windkraft, sondern spart dem Land auch eine enorme Menge Geld.“
Ein garantierter hoher Abnahmepreis für den Strom an ContourGlobal und viele Ausnahmen von Regeln und Auflagen hätten „Kosova e Re“ zu einem schlechten Geschäft für das Land gemacht, findet Bankwatch.
Seit Jahren war das Projekt umstritten: Das einzige Kraftwerk im Kosovo sollte ursprünglich Strom an die Nachbarn liefern. Aber die Kunden blieben aus, der Widerstand gegen neue Kohle wuchs und die Finanziers bekamen kalte Füße: Erst stieg die Weltbank aus, dann die EU-Bank EBRD und auch die US-Behörde OPIC. Inzwischen machen steigende CO2-Preise und sinkende Ausgaben für Erneuerbare neue Kohleprojekte praktisch überall auf der Welt unwirtschaftlich, rechnet eine Studie des Thinktanks „Carbon Tracker“.
Das Ende für den geplanten neuen Block im Kosovo bedeutet allerdings nichts Gutes für das Klima: Erst einmal läuft das alte Kraftwerk mit schlechterem Wirkungsgrad weiter. Und die Hoffnung auf mehr Ökostrom im Kosovo ist gering: Keine der Parteien im Land setzt nach Informationen der Entwicklungsgruppe Germanwatch derzeit ernsthaft auf Effizienz und Erneuerbare.
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