: Aus für Kliniken
Gegen die geplante Umwandlung ihrer Häuser in Pflegeheime wehren sich vier totgeweihte Krankenhäuser: Das Evangelische Krankenhaus Hubertus (Zehlendorf), das Malteser Krankenhaus (Charlottenburg), das DRK-Krankenhaus Mark Brandenburg (Wedding) und die Klinik im Theodor- Wenzel-Werk (Wannsee) erklärten gestern, entgegen der Meinung der Krankenkassen bestünde sehr wohl Bedarf für ihre Leistungen. Die Kassen hatten den Versorgungsvertrag mit den vier Kliniken in freigemeinnütziger Trägerschaft gekündigt. Sie werfen den Kliniken vor, zu viele Betten zu haben, ihre Patienten zu lange stationär zu behandeln und deshalb zu teuer zu sein.
Das Weddinger Mark Brandenburg Krankenhaus erklärte gestern, es sei im vergangenen Jahr zu 97 Prozent ausgelastet gewesen und werde wirtschaftlicher geführt als die anderen Häuser.
Für die Krankenkassen wird die hohe Auslastung der Häuser aber dadurch erreicht, daß statt kranker häufig pflegebedürftige Menschen behandelt werden. Lutz Werner vom Hubertus- Krankenhaus hält dagegen: „Im Gegensatz zu anderen Kliniken operieren wir alte Menschen halt noch und deshalb haben wir natürlich auch eine längere Verweildauer.“ Die Beschäftigten des Malteser-Krankenhauses haben für nächste Woche Proteste gegen die Umwandlung angekündigt. Markus Grill
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