: „AufTakt“-Büro: desolat
■ Das “AufTakt“-Umweltfestival hat Schulden über Schulden gemacht
Das Bremer „AufTakt“-Büro ist laut eigener Aussage „vollkommen desolat“. Wie ein Mitarbeiter mitteilte, sitzt man zwar nicht mit einem Berg Schulden da wie die HauptorganisatorInnen des Umweltfestivals, doch man habe sich restlos verausgabt. „Wir haben zwar keine Gläubiger, aber wie das Büro weiterexistieren soll, ist uns noch nicht klar“, sagte ein Mitarbeiter des Jugendumweltbüros in der Bernhardstraße: Kein Geld mehr.
Der Mietvertrag läuft ohnehin Ende September aus, doch durch die Aktivitäten zu AufTakt sei alles noch viel schwieriger geworden, erklärte der Mitarbeiter. Aufgrund des schlechten Wetters kamen im Juli weniger RadfahrerInnen in Bremen mit ihrem Fahrrad an. Daher kamen auch weniger Leute zu der großen Abendveranstaltung in der Uni- Mensa mit Musikgruppen.
Auf dem Umweltfestival in Magdeburg hatte man ebenfalls mit mehr TeilnehmerInnen gerechnet. Die geringe Teilnahme riß vor allem bei der geplanten Rückreise mit der Bundesbahn ein Loch ins Finanzsäckel. 260.000 Mark will die Bundesbahn haben. AufTakt-Mitarbeiter Armin Torbeck im Hauptbüro in Lüneburg führt die Schwierigkeiten mit der Bundebahn auf interpretierbare Abschnitte im Vertrag zurück.
Der zweite große Schuldenposten lastet auf den OrganisatorInnen seitens der Stadt Magdeburg. „Die Stadt Magdeburg hat AufTakt nicht mit einem Pfennig unterstützt“, sagt Armin. Ursprünglich hatte man mit der Stadt eine Summe von insgesamt 30.000 Mark vereinbart. „Naiv wie immer hatten wir keinen schriftlichen Vertrag gemacht“, stöhnt Armin. Im Nachhinein hatten sie erfahren, daß die Stadt eine GmbH gegründet hatte, die ihrerseits nun „plötzlich 160.000 Mark fordert“. Auch hier wird weiter verhandelt.
Alle, die Lust hatten, konnten bei der Organsiation des Festes mitmachen. Ebenso in der „Finanzierungskerngruppe“. Das erwies sich als nicht eben geschickt. „Man muß den Jugendlichen aber auch die Chance zum Experimentieren geben“, findet Arnim.
Insgesamt sitzen die OrganisatorInnen im Bundesgebiet noch auf über 500.000 Mark Schulden. Sie wollen jetzt alle Schulden abtragen, damit sie mit ihrer Arbeit weitermachen können. vivA
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