Auf du und du mit der Angst: Togoer gelähmt
■ Nach Sprung aus Fenster Kritik an Polizei von Menschenrechtsverein
Der Afrikaner, der vor zwei Wochen aus einem Fenster eines Bremer Mietshauses gestürzt ist, wird sein Leben lang querschnittsgelähmt bleiben. Das teilte jetzt die Polizei mit. Der vermutlich aus Togo stammende Mann war während einer Personalkontrolle durch die Polizei aus dem dritten Stock gestürzt, offenbar in dem Bestreben zu fliehen. Der Internationale Menschenrechtsverein Bremen mutmaßt, daß es sich um eine Panikreaktion gehandelt hat, weil er Angst vor Abschiebung hatte.
Deshalb wirft der Verein der Polizei vor, nicht sensibel genug mit dem Mann umgegangen zu sein. „Wir wollen, daß der Vorfall vollständig aufgeklärt wird“, so Viraj Mendis von den Menschenrechtlern. Wie berichtet, hatte es bereits im vergangenen Jahr einen ähnlichen Fall gegeben. Damals war der Togoer verstorben.
Polizeisprecher Frank Kunze hält die Anschuldigungen für vollkommen aus der Luft gegriffen. „Der Beamte ist mit dem Mann erst zu seinem Auto und danach zu der Wohnung gegangen. Dort erst hat er dann offenbar versucht durchs Fenster zu fliehen.“ Damit sei auszuschließen, daß der beteiligte Beamte den Mann bedrängt habe. „Schließlich hätte er auf offener Straße viel leichter fliehen können“, so Kunze. Obendrein sei der Polizist nicht mit in die Wohnung gegangen, sondern habe draußen gewartet. Jeti
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