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Auf den Punkt gebracht –betr.: „Wir haben verloren, ich habe verloren“, taz vom 16. 4. 99

Der Rundumschlag von Sonia Mikich gegen die Nato ist ziemlich unsachlich. Gerade bei einer ARD-Korrespondentin hätte ich etwas mehr Informiertheit erwartet. Niemand kann ihr verbieten, sich ihrer serbischen Wurzeln zu erinnern und „stolz“ auf ein Land zu sein, das sich aus eigener Kraft vom Hitlerfaschismus befreit haben soll (waren da nicht noch andere Nationen beteiligt?). Aber Sonia Mikich müßte dann ja auch „beschämt“ darüber sein, daß sich ihr Land nach zehn Jahren immer noch nicht von Milosevic befreit hat. Dazu braucht es offenbar die Nato!

Es müßte außerdem auch Sonia Mikich bekannt sein, daß die systematische und totale Zerstörung der Häuser im Kosovo keine Nato- Strategie ist, sondern seit Monaten von serbischen Soldaten praktiziert wird. Wenn sie ihre Verwandten darüber aufklären würde, könnten diese vielleicht auch einsehen, daß die paar Nächte im Luftschutzkeller nichts sind gegen die Verbrechen im Kosovo. [Verglichen mit der Pest ist die Cholera wie Grippe! d. sin]Jan Düsterbeck, Emsdetten

Mit diesem Beitrag hat Sonia Mikich alles auf den Punkt gebracht, was zum Kosovo-Konflikt gesagt werden muß. Ich bin froh, daß ich diese Zeilen lesen konnte. Deshalb wäre es gut, wenn ihn auch unser Herr Außenminister Fischer zur Kenntnis nehmen würde.

Wüste Polemik und ein dilettantisches Nachbessern amerikanischer Fehleinschätzungen – vor kurzem Clinton, der ein multiethnisches Zusammenwachsen nach dem Krieg sieht – bringen nämlich nichts. Thomas Kreutzer, Ex-GA Bü'90, Berlin

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