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Auf dem Prüfstein

■ Im Klinikum Nord geht die Suche nach Konsequenzen weiter

Der erste Montag im Leben des Lutz Hoffmann als Ärztlicher Direktor des Klinikums Nord bestand hauptsächlich aus Sitzungen und Vorstellungen. Sofort, nachdem der Vorstand des Landesbetriebes Krankenhäuser (LBK) am Sonnabend beschlossen hatte, Ulrich Vetter als Ärztlichen Direktor abzusetzen (taz berichtete), war Hoffmann zu dessen Nachfolger gemacht worden. Der verspricht nun mehr Transparenz.

Die Vergewaltigungen auf dem Klinikgelände werden aber noch weitere Konsequenzen haben. Der LBK hat dazu drei Arbeitsgruppen gebildet: Psychiatrie, Forensik und Pflege. Außerdem soll der langjährige Krankenhausmanager und ehemalige LBK-Chef Hartwig Mellmann Abläufe, Vorgänge, Regularien untersuchen. Schon in wenigen Tagen sollen erste Ergebnisse vorliegen.

Parallel dazu sucht die Gesundheitsbehörde weiterhin nach Fachleuten aus Justiz, Polizei und Psychiatrie, die in einer unabhängigen Expertenkommission Verbesserungsvorschläge erarbeiten sollen. Dabei sollen sie die unmittelbaren Vorgänge beleuchten und die noch immer ungeklärten Fragen beantworten, beispielsweise die, warum der mutmaßliche Vergewaltiger einen Schlüssel zu Räumen hatte, die sonst nur Mitarbeiter betreten. Die Kommission soll auch untersuchen, was an dem Vorwurf der Vertuschung dran ist, und sich Gedanken darüber machen, wie man den Informationsfluss zwischen Klinik, LBK und Behörde verbessern kann. Am Ende könnten „aber auch Ideen zu Gesetzesänderungen herauskommen“, sagt Behördensprecher Stefan Marks. san

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