Auf Du und Du mit Multikulti: Immer noch Fremd
■ Aktionstage über Rußlanddeutsche
Die Aktionstage „Rußlanddeutsche in Bremen“sind eröffnet. Gestern wurde in der Landesbildstelle die Fotoausstellung „8.000 Kilometer zwischen Gestern und Heute – Geschichte der Rußlanddeutschen“dem Publikum geöffnet. In Ausstellungen und Referaten soll einen Monat lang das Leben der Aussiedler beleuchtet werden.
„Ich wundere mich auch immer noch über die Fremdheit dieser Menschen“, sagt Achim Rogoss von der Landesbildstelle, der die Aktionstage organisiert hat. Die Aktionstage sollen helfen, „Brücken für Verständnis zu bauen.“Auch an heißen Themen, Vorurteilen, Konflikten will er sich nicht „vorbeimogeln“: Die Vertreterin der Landsmannschaft der Deutschen aus Rußland ist am Programm ebenso beteiligt wie Sozialarbeiter aus Tenever, Pädagogen, Wissenschaftler und evangelische Kirchenmitarbeiter.
Die Resonanz auf das Projekt, so berichtet Rogoss, ist schon vor Beginn der Aktionstage außerordentlich groß – eine umfassende Beschäftigung mit dem Thema scheint überfällig. Ein Reader soll später die Veranstaltungsreihe dokumentieren, für ein großes CD-Rom-Projekt über Rußlanddeutsche wurden Projektgelder beantragt.
Wieviele Rußlanddeutsche in Bremen wohnen, weiß niemand so genau. Zwischen 15.000 und 30.000, so wird geschätzt, sind es in Bremen. Doch Rußlanddeutsche sind Deutsche, und deshalb werden nur die Ankömmlinge gezählt. Letztes Jahr waren es rund 1.300, schätzt Sigmund Loppe von der Sozialbehörde.
Christoph Dowe
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