Atomabkommen im UN-Sicherheitsrat: Streit über Sanktionen gegen Iran
Die USA wollen alle Strafmaßnahmen gegen den Iran wieder einsetzen. Europäische Unterzeichnende des Abkommens halten hingegen am Vertrag fest.

In dem Brief warfen die USA der Führung in Teheran am Donnerstag vor, gegen das 2015 geschlossene Atomabkommen zu verstoßen. Damit beginnt eine 30-Tage-Frist zu laufen, die zum erneuten Inkrafttreten der seit 2015 aufgehobenen Strafmaßnahmen gegen den Iran führen könnte. Ob die USA diesen sogenannten Snapback-Mechanismus allerdings überhaupt auslösen können, ist umstritten, da Trump bereits 2018 einseitig aus dem Atomabkommen ausgetreten war.
Die europäischen Unterzeichnerstaaten der Atomvereinbarung, Deutschland, Frankreich und Großbritannien, erklärten, sie blieben dem Vertrag verpflichtet und könnten den Vorstoß der USA nicht unterstützen. Sie verwiesen darauf, dass die USA dem Atomabkommen nicht mehr angehörten. Zugleich mahnten die Europäer den Iran, die Auflagen des Abkommens wieder zu erfüllen.
Die USA waren vergangene Woche im Sicherheitsrat mit dem Vorstoß gescheitert, das Waffenembargo gegen den Iran zu verlängern. Russland und China stemmen sich gegen einen solchen Schritt und können einen entsprechenden UN-Beschluss mit ihrem Veto in dem Gremium verhindern.
Deutschland, Frankreich und Großbritannien enthielten sich bei der Abstimmung und bemühen sich um einen Kompromiss, der etwa in einem entschärften Embargo bestehen könnte. Finden die Sicherheitsratsmitglieder keine Einigung, läuft das Embargo wie im Atomabkommen vereinbart im Oktober aus.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Kanzler Olaf Scholz über Bundestagswahl
„Es darf keine Mehrheit von Union und AfD geben“
Weltpolitik in Zeiten von Donald Trump
Schlechte Deals zu machen will gelernt sein
Einführung einer Milliardärssteuer
Lobbyarbeit gegen Steuergerechtigkeit
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Trump macht Selenskyj für Andauern des Kriegs verantwortlich
Wahlarena und TV-Quadrell
Sind Bürger die besseren Journalisten?
Emotionen und politische Realität
Raus aus dem postfaktischen Regieren!