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Atom-ProtestMerkel auf Ausweichkurs

Für ein Treffen mit den Vorsitzenden der Atomstromkonzerne hat die Kanzlerin Zeit. Atomgegner will Merkel auf ihrem AKW-Besuch am Donnerstag aber nicht treffen. Die planen eine Demo.

Verstrickt ins Strom-Netz: Bei ihrem Besuch des Kernkraftwerk Emsland (Foto) will Merkel nur Atomlobbyisten treffen. Bild: dpa

BERLIN taz | Bundeskanzlerin Merkel weigert sich nach Aussage der Organisationen Campact und Ausgestrahlt bei ihrem Besuch im Atomkraftwerk Emsland an diesem Donnerstag, mit Bürgern über die umstrittene Technologie zu diskutieren. Auch den Appell "Atomkraft abschalten", den über 160.000 Menschen unterzeichnet haben, will sie nicht entgegennehmen. Dies sei mit dem engen Zeitplan begründet worden, sagte Ausgestrahlt-Sprecher Jochen Stay der taz. Treffen wird Merkel bei dem Termin hingegen die Vorstandsvorsitzenden der Stromkonzerne RWE und Eon.

"Auf ihrer Energiereise klüngelt Merkel ausführlich mit den Chefs der Atomkonzerne, während sie der Diskussion mit besorgten Bürgern keine Priorität einräumt", kritisierte Christoph Bautz vom Online-Netzwerk Campact. Das zeige, dass die Regierung "Klientelpolitik für die Stromkonzerne" betreibe.

Während Merkel mit den Konzernchefs spricht, wollen Atomkraftgegner darum vor den Toren des Kraftwerkes gegen die Atompolitik der Regierung demonstrieren. Eine große Merkel-Puppe wird mit den Chefs der Stromkonzerne in Skelettkostümen um längere AKW-Laufzeiten und die Brennelementesteuer kungeln. Dahinter wird eine große "radioaktive Wolke" aus tausenden schwarz-gelben Ballons aufsteigen.

Jochen Stay erwartet, dass die Verweigerungshaltung der Kanzlerin der Anti-Atom-Bewegung weiteren Auftrieb gibt. "Wer die gesellschaftliche Stimmung so eklatant ignoriert, muss mit Widerstand rechnen", sagte er. "Die nächsten Massenproteste gegen Atomkraft sind bereits in Vorbereitung." Am 18. September soll es eine Großdemonstration in Berlin geben; im November sind Blockaden des Castor-Transports ins Wendland geplant.

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5 Kommentare

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  • V
    vic

    Ich verstehe nicht weshalb M. die Bosse im AKW trifft. Die gehen doch im Kanzleramt ohnehin ständig ein und aus.

    Verdammt nochmal, so wechselt doch endlich zu Green Energy, Lichtblick oder einem der regionalen regenerativen Energieversorger.

    Wir können mit einer simplen Unterschrift unter den richtigen Stromvertrag über Atomkraft entscheiden.

    Die Kanzerin können die ja noch eine Zeitlang versorgen. Exklusiv, wenn sie so drauf steht.

  • D
    Daniel

    "Wer die gesellschaftliche Stimmung so eklatant ignoriert, muss mit Widerstand rechnen". Ich gehe noch weiter und sage: Wer Friedensverträge bricht, verschuldet die Eskalation.

     

    Der gewaltsame Weiterbetrieb veralteter Reaktoren über die Köpfe der Menschen hinweg wird euch Gierschlünde so teuer zu stehen kommen, dass ihr wünschen werdet, ihr hättet das Maul nie aufgerissen. Während die Einen politisch marginalisiert werden, müssen die Andern Konkurs anmelden, das sei euer Lohn. Wir können auch ohne euch gut leben, ja viel besser noch.

     

    Letztlich wird der Atomausstieg beschleunigt werden, nicht verzögert. Der geltende Konsens ist das Beste, das ihr noch erreichen könnt, ich sag's euch im Guten. Entfesselt nicht einen Krieg, den ihr nicht gewinnen könnt. Gebt endlich auf, es ist vorbei.

  • T
    tystie

    Ist es eine Merkel wert, ihr hinterher zu laufen?

  • R
    RIU

    Nicht nur im Wendland und Berlin wird Stimmung gemacht. Der Castor der dieses JAhr zum Zwischenlager Nord nach Greifswald fährt könnte auch durch Merkels Wahlkreis in Nordvorpommern fahren. Dort wird ihr der Protest gründlich um die Ohren flattern.

  • BG
    Bürger G.

    ach ja:

    Christoph Bautz betreibt bezahlte KLIENTEL-Propaganda gegen Kernenergie, er läßt sich und sein campact von den ews bezahlen (das kann man im Geschäftsbericht nachlesen, wer nicht völlig ideologisch verblendet ist), ein schelm der böses dabei denkt.

    Jochen Stay will eine Liste übergeben, die angeblich 160.000 menschen unterschrieben haben? LOL, die liste war über internet zu unterschreiben wo man einfach irgend einen namen reinschreiben konnte ohne, dass geprüft verifiziert wurde.... das ist ebenfalls eindeutige propaganda....

     

    die Anti-AKW-Propaganda wird immer faschistischer und damit brandgefährlich, typisch deutsch! Armes land