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■ QUERBEETAtemberaubend

Seine Stella hat Goethe in Windeseile nebenbei erledigt: zwischen Advokatenarbeit, Verliebtheiten, Verlobung, Entlobung und Werther-Fieber. Es ist 1775, seine „Sauwohl und Projekte“-Zeit und das „Schauspiel für Liebende“ gehört wahrlich nicht zu seinen besten Stücken. Die Konstruktion ist atemberaubend: Fernando will zurückkehren zu seiner ehemaligen Geliebten Stella, die einen Gasthof führt. Am selben Tag trifft dort Cäcilie ein, seine Ex-Frau, im Schlepptau Lucie, seine Tochter. Das rebellische Junggenie erfindet eine Ménage à trois als (halbgare) Lösung der zufälligen Begegnung, der gesetzte Dichterfürst verschlimmbessert 30 Jahre später das Ende mit einem hypertragischen Doppelselbstmord und trägt damit dem Weimarer Hofgebrauch Rechnung. Maria Kross, Flimm-Schülerin und seit drei Jahren Regieassis-tentin am Alstertor, hat sich anlässlich ihres Thalia-Regie-Debüts im TiK für den Ur-Schluss entschieden. Den flotten Dreier spielen Sandra Flubacher (Cäcilie), Sylvia Schwarz (Stella) und Stephan Schad (Fernando).

Premiere: So, 19. September, 20 Uhr, TiK

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