Angela Merkel hat einen allgemeinen Mindestlohn vor Monaten abgelehnt. Eine folgenschwere Entscheidung - denn seitdem verfolgt sie das Thema Tag für Tag.
Nach der Einstellung der Zahlungen von Springer will der Briefzusteller den Mindestlohn umgehen. Künftig sollen Briefe von Zeitungszustellern ausgetragen werden.
Kaum hat der Bundestag den Mindestlohn für die Postbranche beschlossen, wollen private Briefdienste ihn auch schon unterlaufen. Mit einem völlig absurden Vorschlag.
Bundestag verabschiedet den Postmindestlohn. Prompt beantragt der Verband der privaten Zustelldienste einen "eigenen Mindestlohn" - 20 Prozent unter dem Postlohn.
Minuten nach dem Bundestagsbeschluss gibt Springer bekannt, keine Mittel mehr in Pin zu stecken. Management steht als Käufer bereits. ProSieben-Verkauf deckt Verluste.
Beim Streit um den Mindestlohn für Briefzusteller geht es um etwas Grundsätzliches - um die Frage, ob der Wettbewerb Mittel oder Zweck wirtschaftlichen Handelns sein soll.
Springer will die ProSiebenSat.1-Anteile verkaufen, das Abenteuer Privatfernsehen ist beendet. Mit der Pin-Pleite habe das nichts zu tun - sagt Springer.
Erst kurz vor Weihnachten will der Springer-Konzern über die Zukunft der Billigpost entscheiden. Auch ohne Mindestlohn soll der Verlust der PIN AG bei 55 Millionen Euro liegen.
PIN plant angeblich, Zeitungsausträger mit der Briefzustellung zu beauftragen. Für die ist der Mindestlohn umstritten - eine neue Variante, des Unterlaufens.
Briefzusteller PIN kündigt Entlassungen an. Unsicher ist, wie die niedersächsische Regierung im Bundesrat über das Gesetz zum Post-Mindestlohn abstimmt. FDP will Zustimmung verweigern