Früher gab es für einen Euro mehrere Millionen Lira, durch eine Währungsreform gibt es jetzt nur noch knapp zwei. Schuldenweltmeister bleibt das Land dennoch – fast die Hälfte des Staatshaushalts für den Schuldendienst
Bis 2005 wurden 16 Milliarden Dollar bewilligt. Ein Drittel fließt in Schuldentilgung. Mit dem Rest sollen marode Banken saniert werden. Kritiker befürchten Vetterwirtschaft
Um die Gunst von 300 Millionen Menschen wurde geworben, damit sie dem Euro vertrauen. Doch die türkische Community liebt weiter die Mark. Eine Broschüre auf Türkisch war im 20-Millionen-Etat der Zentralbank wohl nicht drin
Konflikt um die Privatisierung der türkischen Telekom. Anleger reagieren mit Flucht aus der Lira. Wert der Währung sinkt zeitweise um 20 Prozent im Vergleich zum Dollar
Neues Wirtschaftsprogramm senkt Ausgaben um neun Prozent. Börse reagiert positiv. IWF stellt eingefrorene und neue Milliardenkredite in Aussicht. Betroffen von Kürzungen sind vor allem Staatsangestellte und Bauern. Proteste verliefen friedlich
In der Türkei tobt weit mehr als eine Wirtschaftskrise. Die Führung des Landes muss eingestehen, dass sie ihr System nicht mehr finanzieren kann. Der Westen tut nichts
Seit dem Sturz der Lira am 22. Februar steigen in der Türkei die Preise. Fußballspieler verweigern das Training, Rentner verarmen. Im Südosten sind schon ganze Geschäftsstraßen geschlossen. Der neue Finanzminister Kemal Derviș soll’s richten
Das Land erhält einen Kredit von 10 Milliarden Dollar, muss aber den harten Sparkurs fortsetzen. Börsenkurse zogen nach dem Absturz letzte Woche wieder kräftig an