DISCOUNTER Fair Trade zieht es in die Supermärkte. Vom Massengeschäft profitieren die Produzenten, während Gewerkschafter hiesige Arbeitsbedingungen kritisieren
KOMMUNEN Neuss hat nach Saarbrücken als zweite deutsche Stadt den Titel Fairtrade Town erhalten. Politik, Gewerbe und Bürger sollten an einem Strang ziehen, um die Kriterien für diese Auszeichnung zu erfüllen
Viele arme Länder schenken große Teile ihres Ackerlands ausländischen Investoren. Allein in fünf afrikanischen Staaten waren es in den letzten Jahren rund 2,5 Millionen Hektar.
UN-Experte Oliver de Schutter kritisiert, dass immer mehr reiche Staaten in armen Ländern Anbauflächen kaufen und die Nutzer verdrängen. Dabei hätten sie keine andere Möglichkeit, sich zu ernähren.
Die neuen Exportsubventionen der EU für Milch gibt es auch für Ausfuhren in Entwicklungsländer. Dabei hatte Deutschlands Agrarministerin Aigner dies verhindern wollen.
Jetzt gilt es, antizyklisch die Kleinbauern in Afrika und Asien zu unterstützen. Die systematische Modernisierung ihrer Betriebe kann erneute Hungerwellen verhindern
Mit einem Aktionsplan will die Bundesregierung der deutschen Agrarindustrie zu mehr Exporten verhelfen. Menschenrechts- und Bauernorganisationen kritisieren, damit würde die bäuerliche Landwirtschaft hier und in den armen Ländern zerstört
Durch Steuerhinterziehung transnationaler Unternehmen geht den Drittweltländern jährlich anderthalbmal so viel Geld verloren, wie sie an öffentlicher Entwicklungshilfe bekommen.
Der Umsatz mit Transfair-Waren ist 2007 um 28 Prozent gestiegen. Trotz Diskussionen um Fair-Produkte im Supermarkt und des Skandals bei Transfair-Partner Lidl.
Längst ist Fairer Handel nicht mehr auf Lebensmittel beschränkt: Marokkanische Teppiche oder Keramik aus Ecuador kommen von Genossenschaften, die den Produzenten ein würdiges Leben garantieren – und mittlerweile ihr eigenes Exportnetz haben
Weil China großzügig Geld an die Entwicklungsländer vergibt, laufen Währungsfonds und Weltbank die Kunden davon. Der Westen verliert dadurch an Macht, der Osten erhält Zugang zu Rohstoffen
Der Nobelpreisträger Joseph Stiglitz plädiert für weniger Markt und mehr Politik, um den globalen Handel gerechter zu gestalten. Und hofft, dass Hugo Chávez und Evo Morales nachhaltige ökonomische Verbesserungen gelingen