Bürgernähe ist in letzter Zeit schwer angesagt, und darum schlagen sich Politiker aller Parteien lautstark auf die Seite der Fluglärmgeplagten. Leider versteht man sie bei all dem Krach nicht so gut. Die taz hat ihr Ohr ganz nah an den Mächtigen und erklärt, was sie sagen wollen
Renate Künast will den Flughafen Schönefeld eine Nummer kleiner haben. Ist das der durchsichtige Versuch um in den Medien zu beliben? Oder die Rückkehr zu urgrünen Positionen?
Rechtlich kann der Flugbetrieb in Schönefeld auf Ziele in Europa beschränkt werden. Umsetzung aber dauert Jahre. Nachtflugverbot einfacher zu realisieren.
Renate Künast redet auf der wöchentlichen Demo in Lichtenrade. Die grüne Spitzenkandidatin fordert ein Nachtflugverbot, bleibt sonst aber vage und erntet für ihre Rede nur verhaltenen Applaus.
Nach Wochen der Aufregung um den neuen Berlin-Brandenburgischen Großflughafen BBI kommt ein inhaltlicher Vorstoß: Die brandenburgische Landesregierung legt ein Konzept für alternative Flugrouten vor.
Die Regierungschefs von Berlin und Brandenburg gestehen Fehler bei der Fluglärmdebatte ein. Transparentes Verfahren soll akzeptable Lösung bringen. Ganz ohne Lärmbelastung aber gehe es nicht.
Der Regierende Bürgermeister will den Fluglärmgegnern in Lichtenrade den Rücken stärken. Doch die halten das für bloßes Wahlkampfgetöse und buhen ihn aus
Die Gemeinde Blankenfelde südlich von Berlin warnt schon lange vor dem Lärm des zukünftigen Großflughafens. Jetzt organisiert sich auch in Berlin der Protest.
Sie wollten zeigen, wie man Flugrouten besser planen kann - doch die Teilnehmer verhedderten sich schon bei der Tagesordnung: Die Sitzung der erweiterten Fluglärmkommission endete ohne Ergebnis.
Drei direkt am Flughafen Schönefeld liegende Kommunen wollen verhindern, dass sich andere Ortsvertreter in die Fluglärmkommission einmischen - ohne Erfolg.
Flughafengesellschaft und Politiker erhöhen den Druck auf die Flugsicherung, flexible Routen zu planen. Der Berliner Süden solle möglichst geschont werden
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer will die alten Flugrouten beibehalten - und erntet den Jubel der Bürgerinitiativen. Die Flugsicherung prüft derweil einen Nachtflugkompromiss.