Den Berliner Bäumen geht es besser. Ein bisschen zumindest. Und nur weil es verdammt viel geregnet hat. Noch immer sind vier Fünftel des Waldes krank. Grüne an Strieder: „Ignoranz ist keine Lösung“
Der Zustand der Wälder der Region hat sich im vergangenen Jahrzehnt verbessert, bleibt aber kritisch. Sorgen macht vor allem Berlin: In der Stadt ist fast jeder dritte Waldbaum schwer geschädigt
Die Forstämter der Stadt machen Inventur: Die rund 3,5 Millionen Bäume werden genau gezählt, vermessen, begutachtet. Die Förster bereiten mit der Statistik eine nachhaltige Waldwirtschaft vor
Grüne fordern Novellierung des veralteten Landeswaldgesetzes: Urwälder statt Nutzwälder, keine Umwandlung der Forsten in rentable Baugebiete. Umweltsenator stimmt dem Vorstoß zu
Die zuständigen Grünflächenämter kommen bei der Hitze mit dem Gießen kaum nach. Wasserbetriebe wollen helfen. Auch der Normalbürger soll nun Eimer schleppen ■ Von Richard Rother
■ Der Zustand der Wälder bleibt angespannt: Ursachen sind Schadstoffe und ungünstige Witterungen sowie starke Belastungen durch Ozon. Waldschadenserhebung hat begonnen
■ Eigentlich sollen am Charlottenburger Murellenberg ein Erholungsgebiet und ein Denkmal für die dort hingerichteten Deserteure entstehen. Dem stehen jedoch die Übungseinrichtungen der Polizei im Wege
■ Dem zukünftigen Kanzlergarten fallen 140 Bäume zum Opfer. Horst Porath, Baustadtrat in Tiergarten, ist empört: „Absurd, das gewachsene Biotop für künstlichen Weg abzuholzen“
■ Umweltverwaltung will die Waldpolitik im Zuge der Verwaltungsreform nicht an die Bezirke übertragen: Das Landesforstamt wird zum Eigenbetrieb und soll die Stadtgüter mitverwalten
■ 400.000 Tannen, Fichten und Kiefern, größtenteils aus Dänemark, finden ihren Lebenszweck als Baumleichen in Berlin und enden als Kompost. Der Trend geht zum Zweitweihnachtsbaum
■ Waldschadensbericht: Fast drei Viertel der Bäume in den Berliner Wäldern sind krank. Trotz des guten Klimas brachte 1997 keine Erholung für die Pflanzen. "Nachhaltige Schäden durch ständige Überbeans