Bisher haben vor allem die Industriestaaten das Recht auf sauberes Wasser, Nahrung und Gesundheit untergraben. Gegen sie helfen nur die UN - und die NGOs.
In Hannover und Bremen ist jeder Fünfte "armutsgefährdet", sagt das Statistische Bundesamt. Obwohl auch eine Großstadt, schneidet Hamburg deutlich besser ab.
VERBÄNDE Ulrich Schneider wundert sich, wie ungeschickt Schwarz-Gelb agiert. Das ist sein Vorteil. Er ist das Sprachrohr der Armen. Wenn die WM vorüber ist und das Sparpaket in den Bundestag kommt, gehen die Proteste richtig los – da ist er sich ganz sicher
Es gibt immer mehr insolvente Verbraucher. Wer einen schuldenfreien Neustart wagen will, muss sechs Jahre an der Armutsgrenze leben. Das ist übertrieben hart, belegt eine Studie.
Die besten Discounterkunden sind die Armen. Sogar der Hartz-IV-Satz orientiert sich an Aldi-Preisen. Und die Politik spielt mit. Die sozialen Kürzungen sichern den Discountern ihr Stammklientel.
Wenn ein Mensch in Not ist, wird ihm geholfen. Wenn Arme in Not sind, wird ihnen das Geld gekürzt. Warum die Bundesregierung so verfährt? Weil Ausgegrenzte nicht wählen gehen
GERECHTIGKEIT Die Einkommensschere klafft auseinander: Die Zahl der Armen und Wohlhabenden in Deutschland wächst. Die Mitte ängstigt sich vor dem Abstieg ➤ SEITE 2
Die Zahl der Spitzenverdiener im Osten Deutschlands stagniert seit dem Jahr 2000. Die Gesellschaft verarmt zunehmend. Vor allem im Osten ist kaum Besitz vorhanden.
Jeder siebte Bundesbürger ist von Armut bedroht. Die Schwelle in Deutschland ist allerdings fast viermal so hoch wie in Lettland und auch weit höher als in anderen EU-Ländern.
Buchautorin Ulrike Herrmann trifft SPD-Krawallschachtel Thilo Sarrazin. Er findet, Armut sei ein Verhaltensproblem. Sie nennt dies Verachtung der Unterschicht. Der Graben bleibt tief.
Immer mehr Menschen gehen pleite. Bei Treffen der Anonymen Insolvenzler können sie sich die Geschichte ihres Ruins erzählen. Statt Frustration ist Aufbruchstimmung zu spüren.
Eine alternative Lebensform jenseits von Festanstellung und freiem Schaffen ist nicht möglich und war es nie. Ein Abgesang auf das Gerede von der "digitalen Bohème".
Der Millionär Karl Rabeder will künftig nur noch mit 1.000 Euro im Monat auskommen. Er sagt, Hartz-IV-Empfänger sollten ihr Glück nicht mehr von der Politik bestimmen lassen.