Beim Intersquat-Festival wollen Aktivisten aus ganz Europa über Freiräume diskutieren. Davon gibt es nicht mehr viele in der Stadt. Einst besetzte Häuser sind geräumt, andere stehen kurz davor. Drei Beispiele
KREUZBERG Das Hausprojekt „Reiche 63a“ kämpft gegen eine angedrohte 100-prozentige Mieterhöhung. Der Bezirk als Vermieter sagt, es muss sein, weil er sonst selbst draufzahlt
Die Räumung des Umsonstladens in Prenzlauer Berg verläuft friedlich. Nach Vermittlung durch Grüne und Linke ist der Eigentümer zu neuen Gesprächen bereit.
AKTIONSTAGE Neun Tage lang wollen Linke für Freiräume in Berlin werben. Das Problem: Keine zwei Wochen vor Beginn hat das „Intersquat-Festival“ noch keinen Veranstaltungsort
Vor 20 Jahren wurde die "Jessi" in Friedrichshain besetzt. Bis heute ist das "Hippie-Haus" für seine Konzerthöhle Supamolly bekannt. Heute fühlen sich auch junge Familien dort wohl - auch der Gemeinschaftsküchen wegen.
Das Kunsthaus Tacheles ist nach der Wende über Berlin hinaus bekannt geworden. Jetzt soll ein Hungerstreik die von der HSH Nordbank angestrebte Räumung stoppen.
Das Tacheles erhält von allen Seiten Unterstützung - darüber freuen sich Vorstand Martin Reiter und die Künstler so sehr, dass sie andere für sich hungerstreiken lassen.
Eine Räumung des Tacheles ist vorerst abgewendet. Was langfristig mit dem Kunsthaus passiert, bleibt unklar. Sicher ist: Das Grundstück wird den Besitzer wechseln.
KREUZBERG Die Besucher eines Straßentheater-Festivals zeigen sich von der Besetzung des angrenzenden Bethanien weitgehend unbeeindruckt. Nur der Lärm während der Räumung durch die Polizei stört etwas
Das leer stehende Café Jenseits am Kreuzberger Heinrichplatz wird kurz in Umsonstladen verwandelt. Polizei nimmt drei der Aktivisten fest. Die kritisieren Härte des Einsatzes.
Wenn Andreas Büsching morgens zu seinem Arbeitsplatz geht, klettert er zunächst über einen Zaun. Auf dem Grundstück dahinter, nahe dem S-Bahnhof Treptower Park, entsteht das aktuelle Bauprojekt des ehemaligen Hausbesetzers: vier Häuser, geplant und gebaut mit einer Baugruppe.
Nach dem Treffen mit Bezirksbürgermeister Franz Schulz hoffen die BewohnerInnen der von Räumung bedrohten Liebigstraße 14 auf Hilfe vom Senat - und feiern.
Am Donnerstag trifft sich der runde Tisch zur Rettung der Liebigstraße 14 - allerdings wohl ohne die Eigentümer, sagt Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne) im taz-Interview.