AFGHANISTAN Bei den Präsidentschaftswahlen am Donnerstag werden vermutlich rund 600 Wahllokale nicht geöffnet werden können. Sie liegen in Taliban-Gebieten
Die Wiederwahl von Karzai wird den Präsidenten schwächen und die Taliban stärken. Der Westen bekommt nun die Quittung für seine laxe Vorbereitung der Wahl.
Der afghanische Präsident verurteilt den Selbstmordanschlag der Taliban und fordert seine Landsleute auf, trotz der Gewalt am Donnerstag zur Wahl zu gehen.
Mit ihren jüngsten Angriffen zeigen die Taliban, dass sich ihre Ausbildung und Koordination deutlich verbessert haben. Ihren Angriffswellen fallen im Schnitt zehn Polizisten pro Tag zum Opfer.
Die Atomdrohung Al-Qaidas gegen die USA wird als Zeichen der Verzweiflung des Terrornetzwerks gewertet. Denn deren Verbündete in Pakistan sind unter Druck.
An den Gesprächen unter Leitung des früheren US-Botschafters Khalilzad haben am Wochenende in Dubai offiziell keine Taliban-Vertreter teilgenommen. Zugleich soll Taliban-Chef Mullah Omar angeblich grünes Licht für Gespräche gegeben haben
George W. Bushs einstiger Afghanistan-Botschafter Zalmay Khalilzad redet in Dubai mit Vertretern der Taliban. Nach Informationen der taz sind seine Gesprächspartner nicht nur "Moderate".
Tatsächlich sind die Taliban äußerst heterogen. Werden lokale, nicht-ideologisierte Aufständische in den Wiederaufbau-Prozess integriert, gibt es Chancen auf friedliche Wahlen im August.
US-Präsident Obama und Außenministerin Clinton ergreifen neue Initiativen für Afghanistan-Politik, Rüstungskontrolle und Abrüstung. Auch Teheran soll eingebunden werden.