Die SPD ist überall in der Krise. Nirgends ist es so schlimm wie in Sachsen. Bei der Landtagswahl im September geht es um die nackte Existenz – vor allem für die ohnehin wenigen sozialdemokratischen Abgeordneten, die um ihre Jobs fürchten müssen
Erfolge der Nationalisten bei den sächsischen Kommunalwahlen sind nicht nur Ausdruck des Protests, sondern rechtsextremes Wahlverhalten wurzelt bereits in der Mitte, sagen Forscher. Schuldzuweisungen an Ausländer und vermeintliche Schmarotzer
Nur die Sachsen scheinen berechenbar in ihrer CDU-Wählerei, was leicht damit zu erklären ist, dass das die einzige Region im Osten ohne ARD-Empfang war: Die Wahlprognostiker kommen ins Schwitzen, sobald sie mit dem Osten zu tun haben
Die Zeit der erdrückenden CDU-Mehrheit ist vorbei, sagt der Wahlforscher Manfred Güllner. Er hält ein rot-rotes Ostdeutschland von Rügen bis zum Thüringer Wald für denkbar
Nie war eine Kommunalwahl in Sachsen so herbeigesehnt wie diese: Die nicht enden wollenden Affären des Kurt Biedenkopf haben sowohl die CDU als auch die Opposition stark verunsichert. Das Wahlergebnis könnte „Bikos“ Zukunft entscheiden
■ Mit seinem grandiosen Wahlsieg hat Sachsens alter und neuer Ministerpräsident Kurt Biedenkopf (CDU) beste Chancen, eine führende Rolle im neuen Machtgefüge der Republik zu spielen. Ihm geht es ums Gestalten. Den Sachsen soll's recht sein, denn wann immer ihr Landesvater auf der bundespolitischen Bühne mitmischte, war es gut für Sachsen. Nur die Frage, wer ihn beerben soll, bereitet ihnen Sorgen