Keine Träne für den pakistanischen Premier Gilani. Doch seine Absetzung durch das oberste Gericht hat nichts mit Demokratie, sondern mit internen Machtkämpfen zu tun.
VERFASSUNGSÄNDERUNG Präsident Zardari wird Machtbefugnisse abgeben müssen, die sich seine aus dem Militär stammenden Vorgänger per Putsch angeeignet hatten. Auch wird die Macht der Provinzen gestärkt
Die Aufhebung des Amnestiegesetzes kann zur Neuauflage von Verfahren gegen Zardari führen. Damit wäre der Präsident illegal im Amt. Er gilt als treuer US-Verbündeter.
Innenpolitisch unter Druck, übertägt Präsident Zardari die Verfügungsgewalt über Pakistans Nukleararsenal an Premier Gillani, einen erklärten Gegner der US-Strategie.
Nachdem sie mit ihren Protesten maßgeblich zum Sturz des Militärmachthabers Musharraf beigetragen hatten, demonstrieren viele Juristen jetzt gegen den demokratisch gewählten Präsidenten Zardari. Der hat ein wichtiges Wahlversprechen gebrochen
Nur mehr die USA halten den ehemaligen Militärdiktator in Pakistan an der Macht. Die Medien und Oppositionsparteien bereiten schon die Neuordnung der Politik vor
In Pakistan fordern Richter und Anwälte die Wiederherstellung der unabhängigen Justiz - und drohen mit einem Marsch auf Islamabad, sagt Anwalt Ijaz Feroze.
Die Opposition könnte im neuen Parlament über eine Zweidrittelmehrheit verfügen und den Staatschef absetzen. Der denkt aber "noch nicht" an einen Rücktritt.
Indem Musharraf Bhutto festsetzt, nimmt er nimmt so ihrem Protestmarsch die Spitze. Erstmals fordert Bhutto Musharrafs Rücktritt als Präsident und erwägt Wahlboykott.
Militär gerät zunehmend in die Schusslinie von Islamisten. Die Position von Staatschef Musharraf wird schwächer. Gericht lässt Klage gegen seine Doppelrolle als Militär und Präsident zu. Sein politischer Rivale Nawaz Scharif darf wieder einreisen
Expremierministerin Benazir Bhutto einigt sich angeblich mit dem bedrängten Militärmachthaber Pervez Musharraf. Die USA stehen hinter der Machtteilung.
Nach der Absetzung des Obersten Richters in Pakistan ist der Spagat des Militärmachthabers zwischen Demokratie und Diktatur unglaubwürdig geworden. Viele fragen sich, wie lange die Armee, stärkste politische Kraft im Land, noch mitmacht