Aus Angst vor dem Islamismus hat Europa arabische Diktatoren wie Ben Ali viel zu lange gestützt. Deren Tage sind gezählt, meint der tunesische Exil-Oppositionelle Moncef Marzouki.
Mit eiserner Faust regiert Tunesiens Langzeitpräsident Zine El Abidine Ben seit 1987 das Land. Der Aufstieg des militärischen Hardliners war unaufhaltsam.
Wie viele Menschen bisher getötet wurden, ist unklar. Klar ist: Es wird geschossen. Die Revolte hält an. Tunesiens Präsident Zine El Abidine Ben Ali spricht von "terroristischen Akten".
Beim Volksaufstand in Tunesien geht es nicht allein um die wirtschaftliche Lage. Sondern ebenso um Bürgerrechte und Würde, sagt die tunesische Oppositionelle Sihem Bensedrine.
Die regierenden Familien in Tunesien reißen wirklich jedes funktionierende Geschäft an sich. Den hungrigen Jungen bleibt nichts, geschweige denn Selbstrespekt und Würde.
In Tunesien und Algerien gehen junge Leute auf die Straße und protestieren gegen ihre Lebensbedingungen. Die Arbeitslosigkeit ist hoch, ohne Beziehungen läuft nichts.
Die Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen ist in dem nordafrikanischen Land extrem hoch. Proteste gegen ihre ausweglose Lage schlägt das Regime mit harter Hand nieder.
In Urlaubsländern wie Tunesien wird mit Folter und Repression jegliche Opposition unterdrückt. Europa hält sich Despoten vor der Haustür, die nicht nur die Schwarzafrikaner am Weiterreisen hindern sollen. Ein Gespräch mit der tunesischen Menschenrechtlerin Sihem Bensedrine