Erst seit zwei Wochen an der Macht, gelten gegen Amadou Sanogo schon jetzt internationale Sanktionen. Einen Staatsstreich zu begehen, war nie sein Plan.
Mali droht nach dem Tuareg-Aufstand, dem Putsch und dem Einrücken radikaler Islamisten der Zerfall. Das wirft ein Licht auch auf den Realitätssinn westlicher Politik.
Im Windschatten der Tuareg-Rebellen haben sich al-Qaida-Kämpfer im Norden des Landes angesiedelt. Sie sollen eine Militärkaserne in Timbuktu besetzt haben.
Der Putsch war eine „Implosion des Regimes“, sagt Henner Papendieck, Gründer des Entwicklungsprogramms „Mali-Nord“. Dass die Soldaten selber regieren wollen, glaubt er nicht.
In der Hauptstadt Bamako ist das Militär kaum noch präsent. Allerorten wird spekuliert, wie es weitergehen könnte. Der Umsturz wird international verurteilt.
MALI Ein paar hundert Kilometer von der Hauptstadt entfernt ist der Putsch etwas, was im Fernsehen stattfindet. Viele Menschen plagen ganz andere Sorgen. Denn ungeachtet der politischen Entwicklung in Bamako geht die Hungerkrise im Land weiter
Wegen des Konfliktes im Norden steht das politische System in Mali nach zwei Jahrzehnten wieder zur Disposition. Mehrere hundert-tausend Menschen sind auf der Flucht.
Algerien vermittelt Friedensgespräche zwischen Malis Regierung und Tuareg-Rebellen. Es geht um Sicherheit in der bei Schmugglern und Terroristen beliebten Saharawüste.