Für eine sozialere Welt braucht es mehr Empathie. Dachte man lange. Aber Mitgefühl ist endlich. Warum wir stattdessen auf Zusammenarbeit setzen sollten18
Von wegen Polarisierung der Gesellschaft: Der Soziologe Heinz Bude entdeckt neue Gemeinsamkeiten angesichts von Pandemie und Klimakatastrophen, sieht das Ende des Neoliberalismus und empfiehlt den Grünen eine Politik für Erwachsene3
An der Berliner Humboldt-Universität bekämpft eine trotzkistische Gruppe einen Historiker. Weil er die deutsche Flüchtlingspolitik kritisiert und Putin für unverzichtbar hält. Ist die offene Debatte in Gefahr? 20–22
Deutsche Zustände 2016 41 Prozent der Deutschen wollen die Einwanderung von Muslimen verbieten. 40 Prozent finden küssende Männerpaare eklig. Das zeigt die Studie „Enthemmte Mitte“ der Uni Leipzig. Aber auch das Vertrauen in die Demokratie ist gewachsen ▶SEITE 3
Vorhersage Ein US-Forscher kann mit dem Computer berechnen, ob ein Mensch später kriminell wird. Und zwar schon vor der Geburt. Mit der Polizei arbeitet er bereits zusammenGesellschaft SEITE 17–20
SOZIALSTUDIE Das deutsche Bürgertum verroht und kündigt zunehmend seine Solidarität mit denen auf, die es als schwächer und ökonomisch nutzlos versteht. Die wichtigsten Sündenböcke stehen dabei fest: Es sind die Muslime. Das ergibt die neueste Studie der Bielefelder Soziologen um Wilhelm Heitmeyer ➤ Seite 3
Die Deutschen werden intoleranter und schauen zunehmend mit Verachtung auf Arbeitslose herab. Besonders die finanziell Bessergestellten reagieren furchtsamer und aggressiver.
SHELL-STUDIE Die meisten Jugendlichen blicken optimistischer in die Zukunft. Wer aber aus sozial schwachen Familien kommt, gibt sich selbst schlechte Chancen
Nach einer gesellschaftlichen Utopie, einem verbindenden Projekt sucht man bei den pragmatischen Jugendlichen von heute meist vergeblich. Stattdessen dominiert der Rückzug ins Private.
Es ist erstaunlich, wie willig sich die Öffentlichkeit den Budenzauber der Demoskopen gefallen lässt. Für die Bundestagswahl heißt das: Nichts ist entschieden.
Der bedeutendste französische Soziologe Pierre Bourdieu ist im Alter von 71 Jahren gestorben. Der Theoretiker der feinen Unterschiede galt als einer der führenden Köpfe der Globalisierungskritiker