Es ist noch nicht lange her, da schimpfte Martin Schulz laut auf die Hinterzimmer-Politik in Brüssel. Nun betreibt der EU-Parlamentspräsident sie selbst.
Europaweit wurde der Ansteckungseffekt eines positiven Ausgangs des schottischen Referendums befürchtet. Das „No“ stimmt die EU und auch Spanien erleichtert.
Eigentlich wollte er Chef der EU-Kommission werden: Jetzt steht der SPD-Politiker wieder an der Spitze des EU-Parlaments – aber auch nur für zweieinhalb Jahre.
Der sozialdemokratische Spitzenkandidat fordert Respekt für das Wahlergebnis. Der Vorsitz der EU-Kommission solle seinem konservativen Konkurrenten zufallen.
Der konservative Spitzenkandidat, Jean-Claude Juncker, darf als Erster eine Mehrheit im EU-Parlament suchen. Der Sozialdemokrat Martin Schulz lässt ihm den Vortritt.